Die richtige Entlüftung von Fallleitungen
Jedes Entwässerungssystem benötigt eine Entlüftung, damit das Abwasser schnell genug abfließen kann und die dabei bewegte Luft entweichen kann. Fehlt diese Entlüftung, kommt es zu unangenehmen Gerüchen im Bad. Gerüche kündigen sich durch laute Geräusche im Abfluss an. Aus den Geruchsverschlüssen wird das sogenannte Sperrwasser abgesaugt. Jede Toilette hat einen Siphon, eine U-förmige Wassersäule am Boden der Toilette, die das Eindringen von Gerüchen aus der Kanalisation verhindert. Entsteht bei der Benutzung der Toilette bzw. der Toilettenspülung ein Unterdruck in der Wasserleitung, wird die Wassersäule abgesaugt. Der Geruchsverschluss funktioniert nicht mehr und es entstehen unangenehme Gerüche.
Die Belüftung beim Abfließen der Schmutzwässer
Entsteht beim Abfließen des Abwassers ein Unterdruck, muss er durch nachströmende Luft ausgeglichen werden, damit das oben beschriebene Phänomen nicht eintreten kann und keine unerwünschten Gerüche entstehen. Bei der Toilettenspülung werden zum Teil sehr große Luftmengen bewegt, weshalb eine ungehinderte Luftströmung innerhalb des Abwassersystems überaus wichtig ist. Dazu dient die Entlüftung, die in Gebäuden in der Regel über das Dach erfolgt. Sie kann aus mehreren Komponenten bestehen:
- der Hauptlüftung
- einer oder mehreren direkten oder indirekten Nebenlüftungen
- einer Umlüftung
Was ist eine Lüftung?
Als Hauptentlüftung wird der Leitungsabschnitt bezeichnet, der vom oberen Anschluss bis unter das Dach führt und in dem sich in der Regel kein Abwasser befindet. Er hat den gleichen Durchmesser wie der Rest der Fallleitung. Zusätzlich gibt es die direkte Nebenlüftung, bei der die Fallleitung durch parallel verlaufende Lüftungsleitungen entlastet wird, und die indirekte Nebenlüftung, eine zusätzliche Entlüftung für Anschlussleitungen. Bei der indirekten Nebenlüftung wird eine Anschlussleitung zusätzlich belüftet. Sie kann mit einer Fallleitung verbunden sein.
Was ist bei der Ausführung der Lüftung zu beachten?
An eine Belüftung werden besondere Anforderungen gestellt, die in der DIN-Norm 1986-100 zusammengefasst sind. Nach dieser Norm müssen alle Fallleitungen über das Dach geführt werden.