Vor dem Rohbrand polieren
Beim Töpfern kann der getrocknete Ton poliert werden, bevor er gebrannt wird. Nach dem Rohbrand sollte von einem Schleifen abgesehen werden. Die spezifische poröse Konsistenz des Werkstoffs wird in fast allen Fällen substanziell beschädigt. Theoretisch ist ein Schleifen mit hochwertigsten Diamantschleiftöpfen möglich.
Sollten im lederharten Zustand größere Unebenheiten abgetragen und ausgeglichen werden, empfiehlt sich ein längeres Polieren gegebenenfalls mit Befeuchtung durch eine Wassersprühflasche. Bei Tonarbeiten, die bereits roh gebrannt sind, ist ein mechanisches Glätten nicht mehr möglich.
Glasuren nur oberflächlich anschleifen
Glasuren bestehen aus mehreren Schichten. Wie bei der menschlichen Haut vermindert sich die Haltefähigkeit der Oberfläche mit jedem Schichtverlust. Wenn Glasur angeschliffen werden soll, sollte das Abtragen möglichst nur die obere Schicht betreffen. Keinesfalls darf bis zum „nackten“ Ton unter der Glasur vorgedrungen werden.
Ähnlich wie beim Bohren von Ton wird mit jeder mechanischen Einwirkung und Veränderung die substanzielle Stabilität ins Risiko gesetzt. Wenn geschliffen werden soll, lässt sich dieses Risiko durch Handarbeit vermindern. Elektrisch betriebene Geräte lassen sich meist nicht „sensibel“ genug führen.
Glätten und Glanz durch Polieren erzeugen
Ton wird vor dem Rohbrand, auch als Schrühware bezeichnet, poliert, um Glanz und Glätte der Oberfläche zu erzielen. Idealer Zeitpunkt ist, wenn der Ton noch feucht aussieht, aber bereits lederhart getrocknet ist. Als Polierwerkzeug eignen sich Steine wie der Halbedelstein Achat und sehr glatte Kiesel gut.
Andere mögliche Polierhilfen sind Metalllöffel oder Kunststofffolien, die um fest um einen Träger gewickelt sind. Typische Beispiele sind Frischhaltefolien oder Einkauftüten, die um eine Bürste oder auch Einweghand gespannt werden.