Welche Merkmale haben tragende Wände?
Um abzuschätzen, ob es sich um eine tragende Wand handelt oder sollten Sie mehrere Merkmale von tragenden Wänden untersuchen:
- Lage im Haus: Was liegt über und unter der Wand
- Dicke der Wand
- Verlauf der Holzbalken
Die Lage im Haus: Was liegt über und unter der Wand?
Bei mehrstöckigen Gebäuden können tragende Wände von unten nach oben ermittelt werden. Wände, die dem Boden näher sind, haben häufig sehr dicke Mauern. Diese haben eine tragende Funktion. Räume wurden häufig geschossweise übereinander geplant, um Kräfte entsprechend zu verteilen und abzuleiten. Bei Wänden, die direkt übereinander stehen können Sie davon ausgehen, dass es sich um tragende Wände handelt. Wände, die an anderen Stellen verlaufen sind häufig dünner und aus nicht-tragenden Materialien: Solche Wände können gefahrlos entfernt werden. Doch Achtung: Natürlich können auch in nicht-tragenden Wänden Wasser- oder Elektroleitungen verlaufen. Tragende Wände, gerade in den unteren Geschossen müssen unverändert bleiben. Sonst ist die Statiks des Gebäudes gefährdet, das Haus wird instabil.
Dicke der Wand
Weiteren Aufschluss gibt die Dicke der Wand. Bei Wanddicken über 17,5 cm handelt es sich in aller Regel um tragende Wände. Bei Dicken von 12 – 17,5 cm gibt die Bauart Anhaltspunkte. Hohlwände oder Trockenbauwände sind normalerweise nicht-tragend und können problemlos entfernt werden. Handelt es sich um eine massive Wand, sollten Sie einen Fachmann zu Rate ziehen.
Verlauf der Holzbalken
Sitzt eine Wand direkt unter einem Holzbalken ist es relativ wahrscheinlich so, dass der Holzbalken das tragende Element darstellt. Bei einer Wand, die parallel zu den Deckenbalken verläuft gibt die Decke Last auf diese Wand ab. Wird eine solche Wand entfernt, wird die Statik des Aufbaus verändert, hier muss auf jeden Fall ein Fachmann konsultiert werden. Soll eine Wand unter einem Deckenbalken entfernt werden, sollte die stützende Funktion, die das Mauerwerk auf den Holzbalken hatte durch die Installation von Stützen abgepuffert werden. Achtung im Bereich von Kaminen oder Treppen: Durch den Einbau von Wechseln ist hier die Lastverteilung anders, als bei durchgehenden Deckenbalken.