Erste Voraussetzung Stufenunterbau
Ein erstes Kriterium bei der Auswahl ist die Beschaffenheit der Treppenstufen unter dem Treppenteppich. Wenn die Unterkonstruktion nur funktionalen Ansprüchen genügt wie bei einer nicht belegten oder verkleideten Betontreppe, übernimmt ein vollflächiger Treppenbelag die vollständige optische Aufgabe.
Wenn auf dem Unterbau Treppenauftritte vorhanden sind,
spielt deren Erhaltungszustand und Alter eine große Rolle. Wenn auf Holztreppen Teppich verlegt wird oder einzelne Holzstufen auf einem Unterbau aus Metall oder Beton montiert sind, sind unterschiedliche Verlegevarianten wählbar.
Fläche und Formen von Stufenmatten
Ein Treppenteppich aus Stufenmatten wird meist gewählt, wenn die vorhandenen Treppenstufenbeläge gut erhalten sind und die Matten vor allem eine Rutschsicherung bilden sollen. Die Stufenmatten werden in der Mitte der Trittstufen lose oder verklebt verlegt werden. Sie sind umkettelt und können eine zusätzliche Trittkante oder ein rechtwinkliges Profil haben, das die Vorderkante der Trittstufe beziehungsweise den Überstand bedeckt.
Stufenmatten als Treppenteppich haben im Normalfall eine Breite von der Hälfte bis drei Viertel der Stufengesamtbreite und eine Tiefe von zwei Dritteln bis ganz an die Setzstufe heranreichend. Übliche Formen der Stufenmatten sind:
- Rechteckig
- Rechteckig mit aufgesetztem Halbkreis oder abgeflachter Kreissehne
- Sichelförmig
- Halbmond
Alle Formen mit runden Seitenstrecken haben den Vorteil, in gewendelten Treppenlaufbereichen nicht modifiziert werden zu müssen. Tiefe Rechtecke müssen der Unterschneidung entsprechend zurechtgeschnitten und gekettelt werden.
Teppich als Treppenläufer
Populäre Vorbilder für Treppenläufer finden sich in vielen historischen Prunkbauten, in denen sich meist rote Teppichbänder auf großen Portal- und Freitreppen entlangziehen. Die Teppichläufer decken meist drei Viertel bis vier Fünftel der Stufenbreite ab und laufen durchgehend über Setz- und Trittstufen.
Zur Befestigung und dem Vermeiden des Verrutschens der Treppenläufer nach dem Verlegen können mehrere Methoden angewendet werden. Um die Mobilität beispielsweise für das Ausklopfen oder Waschen der Teppichläufer zu erhalten, sind folgende Fixierungen üblich:
- Teppichläuferstangen werden im Untertritt in der Kante zwischen Setz- und Trittstufe angebracht
- Anti-Rutsch-Gummimatten werden untergelegt
- Auf die Trittstufen wird Anti-Rutschspray aufgebracht
- Klettband wird auf Stufen und Teppichunterseite aufgeklebt
Alle mobilen Befestigungsarten sind kombinierbar. Eher unüblich, aber auch möglich ist das feste Bekleben der Treppe:
- Der Teppichläufer wird mit Klebstoff verklebt
- Der Teppichläufer wird mit doppelseitigem Klebeband fixiert
Für den Einsatz eines Treppenläufers ist als Treppennormalform eine geschlossene Treppe Voraussetzung.
Vollflächig verlegte Treppenteppiche
Wenn der Treppenteppich als Belag für komplette Teilflächen oder den gesamten Treppenlauf dienen soll, ist ein Bekleben der Treppenstufen der am häufigsten gewählte Weg. Dabei sind drei Varianten gängig:
- Die Vollverkleidung mit oder ohne Kantenprofil oder Läuferstangen
- Nur Trittstufen, was auch bei offenen Treppentypen umsetzbar ist
- Nur Setzstufen als optisches und gestalterisches Schmuckelement
Material und Eigenschaften
Als stationärer Treppenteppich wird Teppichbodenware verwendet, die entweder auf einer Kunststoffunterseite aufgeschäumt ist oder er kommt Schlingenware zum Einsatz. Der Flor kann sowohl aus synthetischen als auch aus natürlichen Fasern bestehen. Der gewählte Teppichtyp muss auf die Beanspruchung auf Treppen ausgelegt sein, was aus der Herstellerangabe „Treppentauglich“ ersichtlich ist.
Treppenteppiche haben eine Höchstlänge für die Tiefe beziehungsweise Länge des Flors, da sehr hochflorige Teppicharten einen zu großen Rutscheffekt haben. Beim Verlegen muss auf die Streichrichtung oder Florneigung immer abwärts zeigen und auf allen Flächen in die gleiche Richtung ausgerichtet sein. Eine hohe Flordichte sorgt beim Umspannen der Trittkanten für einen gleichmäßigen Belag.
Treppenteppich darf in keiner Ausführung über offene Schnittkanten verfügen, da diese über kurz oder lang ausfransen. Alle offen liegenden Treppenteppichabschlüsse müssen gekettelt sein, um „Laufmaschen“ zu unterbinden. Die auf Stoß an Treppenwangen, Setzstufen und anderen Treppenteilen liegenden Treppenteppichkanten sollten sauber geschnitten sein und keine Abstände zu den begrenzenden Vertikalen haben.
Im Dekor und der Farbgebung ist das Angebot so umfangreich wie beispielsweise bei Tapeten oder anderen Bodenbelägen. Geometrisch auffällige und bunte Varianten sollten bezüglich der optischen Wirkung geprüft werden, da Streifen oder abstrakte Muster schnell die gute Sichtbarkeit des Treppenverlaufs beeinflussen können.
Neben synthetischen Floren aller Art sind auch Treppenteppiche aus Sisal, Kokosfaser oder Webteppich erhältlich. Bei diesen Teppicharten muss meist ein zusätzlicher Rutschschutz bedacht werden.