Druckausgleich in Trinkwasserleitungen
Wasser ist nicht komprimierbar. Das stellt in vielen Fällen ein Problem dar, wenn innerhalb einer Trinkwasserinstallation der Leitungsdruck schwankt. Vor allem in Verbindung mit Druckerhöhungsanlagen, die eine komplizierte Regelaufgabe zu erfüllen haben, hat sich der Einsatz von entsprechend dimensionierten Ausgleichsgefäßen schon lange bewährt.
Eine Druckerhöhungsanlage muss trotz wechselnder Wasserentnahme einen möglichst konstanten Leitungsdruck aufrechterhalten. Die Steuerung der zwei bis sechs Pumpen, aus denen eine Druckerhöhungsanlage besteht, muss damit eine komplexe Aufgabe erfüllen.
Steht hingegen ein ausreichend dimensioniertes Ausgleichgsgefäß zur Verfügung, fallen die Druckschwankungen nicht mehr so extrem aus, und die Steuerung der Druckerhöhungsanlage muss deutlich weniger arbeiten. Damit wird auch die Anlage geschont, und ihre Lebensdauer deutlich verlängert.
Ein weiterer Einsatzbereich für Ausgleichsgefäße ist in Verbindung mit Warmwassergeräten. Auch bei Boilern treten durch das Erwärmen des Wassers Druckschwankungen auf, die immer wieder das Sicherheitsventil ansprechen lassen. Bei einem angeschlossenen Ausgleichsgefäß werden diese Schwankungen gepuffert, und das Sicherheitsventil braucht nicht so häufig anzusprechen.
Aufbau von modernen Ausgleichsgefäßen
Moderne Ausgleichsgefäße sind heute praktisch nur noch als Membranausgleichsgefäße aufgebaut. Sie bestehen aus zwei Behältern, die durch eine Membran getrennt sind. In einem Behälter befindet sich das Wasser, in einem anderen ein Gas. In der Regel wird heute Stickstoff verwendet, weil Stickstoff nicht korrosiv ist und auch auf lange Sicht Metall nicht angreift.
Steigt nun der Wasserdruck in der Kammer, wird der Druck über die Gummimembran auf das Füllgas übertragen, das komprimiert wird. Wenn eine Möglichkeit zum Abfluss des Wassers in die Leitung besteht, expandiert das Gas wieder und drückt so das Wasser wieder zurück in die Leitung.