Schall an der Trockenbauwand
Um zunächst besser zu verstehen, weshalb der Schallschutz bei nicht weiter optimierten Trockenbauwänden so schlecht ist, eine vereinfachte Erklärung darüber, wie Schall sich ausbreitet.
Wie die Schallübertragung funktioniert
Jedem ist wohl bekannt, dass sich Schall in Wellen ausbreitet. Wie Wasserwellen schwächen diese mit der Zeit ab, weshalb Geräusche mit zunehmender Entfernung auch leiser werden. Trifft Schall nun auf einen Gegenstand, wird der Schall zunächst gestoppt. Jedoch versetzt er den Gegenstand ebenfalls in Schwingung. Wie sehr selbst massiver Stahlbeton schwingt, erkennen wir an gelagerten Stahlbetonbrücken, welche die Schwingungen abfedern.
Die Schallwellen müssen abgefedert werden
Genau das ist auch das Prinzip, welches gegen Schall schützt: das Abfedern der Wellen. Das wird entweder durch besonders dicke Bauteile mit hoher Dichte erreicht, was aber dem Leichtbaugrundsatz von Trockenbauwänden widerspricht. Also wird, ähnlich wie beim Betonbrückenlager, ein Bauteil benötigt, welches die Schwingungen aufnimmt und abfedert. Dabei „schlucken“ sich diese Wellen in dieser Federung quasi selbst, weil sie dauernd aufeinander treffen.
Schalldämmung einer Trockenbauwand: auf das Detail kommt es an
Im Fall der Leichtbauwand trifft der Schall also auf die Trockenbauplatte. Diese schwingt nun mit. Ist der Schallschutz nicht befolgt, steht diese Trockenbauwand womöglich auf dem Estrich. Der Schall wird also von der Leichtbauwand aufgenommen, die Wellen setzen sich über den Estrich fort und versetzen nun die Beplankung auf dieser Seite der Wand in Schwingung. Der leere Hohlraum der Wand dazwischen dient als verstärkender Resonanzkörper.
Das Dämmen der Trockenbauwand
Also geht es bei der Dämmung einer Trockenbauwand darum, den Schall überall dort zu entkoppeln, wo er sich übertragen könnte. Daher wird die Trockenbauwand auch bei wichtigem Schallschutz nicht auf den Estrich, sondern auf den Rohboden gestellt. Die Wand selbst wird nun aber nach dem bereits erwähnten Prinzip des Abfederns gedämmt.
Dazu muss vorzugsweise Dämmwolle oder ein anderes, dichtes Material verfüllt werden. Die hohe Dichte der vielen Fasern sorgt dafür, dass sich die Schallwellen im Dämmmaterial zunehmend ausbreiten, dabei aber regelrecht abprallen und sich immer mehr gegenseitig treffen – und damit egalisieren. Die Dämmung schluckt also den Schall tatsächlich.
Vorsicht bei Elektro- und Sanitärinstallationen
Allerdings wird in der Trockenbauwand auch Elektro- und Sanitärinstallation vorgenommen. Diese Bauteile (Rohre. Leitungen etc.) bieten wieder Wege, über die sich der Schall fortsetzen kann – bilden also Schallbrücken. Daher sind auch diese weitgehend so zu entkoppeln, dass der Schall nicht durch die Dämmung auf die äußere Wand gelangen kann.