Zahlreiche Gründe für eine Trockenmauer
Gerade die letzten Jahrzehnte vor der Jahrtausendwende stehen in besonderem Maße für unnatürliche Baustoffe. Es waren wohl die neuen technischen Möglichkeiten, die bislang im Freien nicht verwendbare Baustoffe salonfähig machten. Nachfolgend nur eine kleine Auswahl dieser zahlreichen Gartenbausünden:
- kesseldruckimprägnierte Palisaden
- vermooste Betonmauern mit zahlreichen Frostschäden
- Zementsteine mit Frostschäden
- Maschendrahtzäune und andere, fantasielose Abgrenzungen
Inzwischen ist jedoch ein starker Trend hin zu natürlich wirkender Gartengestaltung zu erkennen. Der gepflegte englische Rasen bis zum Betonsockel der Grundstücksgrenze mit seiner sterilen Wirkung ist längst nicht mehr jedermanns Sache. Stattdessen wird vorzugsweise auf Naturprodukte gesetzt, die nicht nur für ein harmonisches Gartendesign stehen. Auch deren Langlebigkeit ist oftmals unübertroffen.
Die Naturstein- und Trockenmauer – ein Stück Natur
So kam es, dass aus der Popularität von Steingärten langsam der Trend hin zu Natursteinmauern immer stärker wurde. Heute sind Trockenmauern ein wichtiges, stilprägendes Element für jeden Garten, das noch dazu immer außergewöhnlich und individuell wirkt. Dabei steht es für Auffälligkeit, schmiegt sich aber dennoch perfekt in das Gesamtbild einer Gartenlandschaft.
Bauweise der Trockenmauer
Die Trockenmauer ist das wohl älteste Bauwerk, das Menschen zu errichten pflegen. Seit Jahrtausenden werden Trockenmauern gebaut und geben manchen Regionen erst ihren besonderen Charakter. Der Unterschied zu einer herkömmlichen Mauer liegt darin, dass zum Verbinden der einzelnen Steine weder Zement noch andere Binde- oder Klebemittel verwendet werden.
Das Fundament
Für Festigkeit und Stabilität sorget meist später das Bepflanzen der Trockenmauer, denn das Wurzelwerk verschnürt die Mauer regelrecht. Dennoch wird auch bei der Trockenmauer ein Fundament benötigt, auf dem der Mauerfuß dann entsteht. Es muss jedoch nicht sonderlich tief sein. Auch Beton muss nicht verwendet werden.
Aufgaben des Trockenmauerfundaments
Es ist allerdings darauf zu achten, dass sich das ausgeschachtete Fundament etwas neigt. Da viele Trockenmauern auf einer Seite aufgefüllt werden, kann die Neigung nach innen führen. Denn das Fundament hat auch die Aufgabe einer Drainage. Ansonsten können Sie auch für das Fundament Naturprodukte verwenden.
Schrittweise Anleitung zum Anlegen eines Fundaments für Trockenmauern
- Mineralgemisch (Schotter, Kies) Körnung 0/32 bis 0/45
- Bausand
- geeignete Steine für den Mauersockel
- Aushub (Muttererde)
- Grabwerkzeug (Spitzhacke, Schaufel, Spaten usw.)
- alternativ Minibagger
- Verdichter, vorzugsweise maschinell
- optional Richtschnur
1. Vorbereitungsarbeiten
Zunächst müssen Sie das Fundament ausschachten. Je nach gewählter Mauer muss das Fundament jedoch unterschiedlich aussehen. An einer Hanglage neigen Sie die Trockenmauer circa 12 Prozent und müssen dafür den Mauersockel rund 50 bis 60 Prozent breiter anlegen (hälftig beidseitig).
Bei Trockenmauern mit geraden, glatten Steinen ist das Fundament circa 10 bis 15 cm breiter als der Mauersockel, der dann in seiner Breite auch dem Rest der Mauer entspricht. Die Tiefe des Fundaments sollte 30 bis 40 cm betragen. An den Mauerabschlüssen sollte das Fundament ebenfalls 5 bis 10 cm überstehen.
2. Das Fundament mit dem Mineralgemisch auffüllen
Nun wird das Mineralgemisch zu rund 75 Prozent in die Ausschachtung gefüllt. Dann müssen Sie den Schotter in mehreren Arbeitsgängen verdichten.
3. Bausand auf den verdichteten Schotter
Nun wird eine Schicht Bausand aufgetragen. Diese sollte wieder 5 bis 10 cm betragen. Die Oberfläche wird glatt gestrichen.
4. Anlegend des Mauersockels
Nun werden die größten der verwendeten Steine für den Mauersockel verwendet. Drücken Sie die Steine dabei mehrere Zentimeter in das Sandbett. Hohlräume können mit einer Mischung aus Steinen, Sand und Muttererde aufgefüllt werden. Hinterhalb der Trockenmauer (hangaufwärts oder zur Mauerinnenseite) können Sie bereits mit Muttererde verfüllen.