Die Trockenmauer – die älteste Form, des Mauerbaus gewinnt an Popularität
Über viele Jahrzehnte wurden Steinmauern meist gemauert. Die Verwendung war dann als Grundstücksbegrenzung oder zum Abtrennen von Weg- und Gartenflächen weitgehend erschöpft. Doch mit einem immer schärfer werdenden Bewusstsein für Naturprodukte und natürliches Gestalten erinnern sich zahlreiche Haus- und Gartenbesitzer wieder alter Techniken. Eine solche Technik ist das Erstellen von Trockenmauern.
Natursteine für den Trockenmauerbau
Gerade im Garten sind Trockenmauern hervorragend geeignet, um geschmackvoll mit starken optischen Reizen zu arbeiten, die sich dennoch wohltuend in das Gesamtbild einfügen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Mauern werden sie weder mit Mörtel gemauert noch verputzt. Daher werden auch vornehmlich Natursteine für Trockenmauern verwendet:
- Gneis
- Granit
- Sandstein
- Kalkstein
- vulkanische Gesteine
Gewinnung und Herstellung der Natursteine
Beliebt sind dabei Trockenmauern aus grob gespaltenen oder gar nur gebrochenen Steinen. Letztgenannte bewirken einen wilden Verband, der eine besondere Nähe zur Natur ausstrahlt. Wieder mit anderen trocken gebauten Mauern schaffen Sie ein richtiges mediterranes Flair, während auch typische heimische Mauerwerke, die über die letzten Jahrhundert noch stärker verbreitet waren, nachgebildet werden können.
Planung und Ausführung
Bevor Sie jedoch mit dem Bau der Trockenmauer beginnen, müssen Sie grundsätzliche Planungsentscheidungen treffen:
- welche Aufgabe hat die Trockenmauer?
- soll die Mauer bepflanzt werden
- daraus resultierend die exakte Lage der Trockenmauer
Die Aufgaben sind vielfältig. Sie können Handgrundstücken eine besondere Optik verschaffen, Terrassierungen stützen, Abstufungen planen oder einfach trennende Elemente bilden. Ebenso können Sie Hochbeete anlegen oder auch Wege bzw. die umgebenden Gründflächen mit Mauern betonen.
Die Bepflanzung der Trockenmauer
Daraus ergibt sich dann auch die Frage, wie Sie die Gartenmauer gestalten wollen – mit oder ohne Bepflanzung. Im Falle einer Bepflanzung einer Natursteinmauer sollten Sie berücksichtigen, dass die Bepflanzung am meisten erfolgsversprechend ist, wenn Sie das Pflanzen bereits während dem Bau der Mauer mit durchführen.
Gesetzliche Auflagen beachten
Dann sollten Sie auch die gesetzlichen Bestimmungen im Auge haben: eine Mauer unter zwei Metern Höhe können Sie jederzeit auf Ihr Grundstück stellen. Ab einer Höhe von 2 m muss jedoch ein Statiker die Mauer berechnen, damit sie nicht zum Sicherheitsrisiko wird (Einsturzgefahr).
Der Aufbau einer Trockenmauer
Der Aufbau einer Trockenmauer ist ebenfalls wichtig. Im Prinzip besteht eine Trockenmauer, also eine Mauer, die lediglich geschichtet, nicht aber mit Mörtel oder einem anderen Kleber verbunden wird, aus vier Bereichen:
- Mauerfundament
- Mauersockel oder Fuß
- Mauerbereich
- Mauerkrone
Mauerfundament
Im Gegensatz zu einer gemauerten Mauer benötigen Sie kein tief reichendes Betonfundament. Stattdessen werden Schotter, Kies oder Splitt abwechselnd mit Sand in der richtigen Körnung verdichtet, bevor nochmals eine Schicht Kies, Schotter oder Splitt aufgebracht wird. Weitere Details dazu erhalten Sie im Beitrag „Fundament für eine Trockenmauer„.
Mauersockel
Als Faustregel gilt, dass der Mauersockel wenigstens ein Drittel der Gesamthöhe der Mauer ausmachen sollte. Bei einer Höhe von 1,50 m entspräche das folglich einer Sockelhöhe von 50 cm. Die Stoßfugen dürfen von unten nach oben niemals durchreichen, denn dann wird Ihre Trockenmauer instabil; außerdem wird eingebrachte Muttererde ausgeschwemmt.
Mauerbereich und Mauerkrone
Die Mauerkrone schließt die Mauer oben ab und sollte ebenfalls so gebaut sein, dass Sie der gesamten Mauer zusätzliche Stabilität verschafft. Das wird erreicht, indem als Mauerkrone die größten Steine verwendet werden. Die Steine sollten immer länger als hoch sein. Bei der Länge darf die Höhe 5 Mal erreicht werden.
Bepflanzung der Trockenmauer beim Bau berücksichtigen
Wollen Sie die Mauer bepflanzen, sollten die Stoßfugen gerade im oberen Bereich bis zu zwei Finger breit sein. Im restlichen Mauerbereich dürfen die Fugen natürlich kleiner sein. Beim Aufschichten der Mauer wird immer Muttererde eingebracht. Die Muttererde kann sich dann mauerinnenseitig mit dem darunterliegenden Boden, dem Mutterboden, verbinden.