Türblatt korrekt messen
Damit Sie für den Eingang eines Rohbaus oder als Ersatz für eine ausgediente Innentür eine neue Tür bei Bau- oder spezifisch im Türenfachhandel bestellen können, müssen Sie genau Maß nehmen. Und die Betonung liegt durchaus auf ‚genau‘. Denn mit zwei Zollstockschwenken ist noch keine passgenaue Tür gewährleistet. Folgendes gilt es zu beachten:
- Je nach Ausgangssituation Rohbau- und Türblattmaße separat bestimmen
- Messungen an mehreren Stellen vornehmen
- Für Bestellung minimale Breiten- und maximale Tiefenmaße angeben
Türblatt bei Rohbau-Mauerausschnitt messen
Wenn Sie für einen nackten Mauerausschnitt eine Tür bestellen möchten, ist es ratsam, auf Kompletttüren zurückzugreifen – also auf ein Türblatt mitsamt passender Türzarge (=Türrahmen), Schloss und Klinke. Im Fachhandel gibt es der Einfachheit halber sowieso nahezu nur noch solche Varianten. Diese sind außerdem mittlerweile weitestgehend nach der Deutschen Industrienorm vereinheitlicht – nämlich nach der DIN 18100 für Wandöffnungen und Türgrößen, der DIN 18101 für Türblattgrößen und der DIN 4172, der Maßordnung für Hochbau.
Um eine passende Tür zu bekommen, messen Sie den Mauerausschnitt aus, und zwar in Höhe, Breite und Tiefe. Dabei beziehen Sie zum einen alle Auflagematerialien wie Putz oder Fliesen mit ein. Schließlich soll die Tür bündig über der Außenwand abschließen.
Für die Höhe messen Sie vom Türsturz (der oberen Kante des Mauerausschnitts) bis zur Bodenoberfläche. Achten Sie dabei auf eine vollständig lotrechte Ausrichtung des Zollstocks. Für die Breite messen Sie den Abstand zwischen den Laibungsseiten. Die Tiefe des Mauerausschnitts ist gleichbedeutend mit der Wandstärke.
Wichtig ist es gerade bei rohen Mauerausschnitten, an mehreren Stellen zu messen, weil es fast immer kleinere Unebenheiten gibt. Gerade bei der Breite und der Tiefe bzw. der Wandstärke sollten Sie an mindestens drei Stellen messen. Für die Bestellung geben Sie für die Breite immer das kleinste und bei der Wandstärke immer das größte gemessene Maß an, damit die Tür sicher passt.
Türblatt bei vorhandener Zarge messen
Ist schon eine Türzarge vorhanden, nehmen Sie daran die Maße für ein passendes Türblatt. Das, was Sie beim Händler angeben, wird genauer gesagt ‚Türblattaußenmaß‘ oder auch ‚Bestellmaß‘ genannt. Es ergibt sich aus den Abständen zwischen den seitlichen Falzkanten der Türzarge und zwischen der oberen Falzkante und der Oberkante des Fußbodens. Diese Maße sind sowohl für gefälzte (die über die Türzarge übergreifen), als auch für stumpfe Türen (die an der Frontfläche bündig mit der Zarge abschließen) ausschlaggebend.
Bei den meisten Fachhändlern müssen Sie nur das Türblattaußenmaß angeben, egal, ob Sie sich für ein gefälztes oder ein stumpfes Türblatt-Modell entscheiden. Viele bieten auch einfach zu bedienende Konfiguratoren an, mit denen Sie Ihre Wunschtür ganz einfach auch individuell mit bestimmtem Bekleidungsmaß und Zargentyp zusammenstellen können.