Funktionsweise der Verdünnungsbelüftung
Bei Belüftungenkann man grundlegend zwischen Verdrängungslüftung und Verdünnungslüftung unterscheiden.
Verdrängungslüftung
Wie der Name schon sagt, wird durch die Verdrängungslüftung die gesamte im Raum befindliche Luft verdrängt und hinausgeschoben. Die zugeführte Frischluft verdrängt dabei die Raumluft als Ganzes.
Die Verdrängungslüftung kann ausgeführt sein als eine
- Deckenlüftung
- Querlüftung
- Bodenlüftung oder
- sogenannte Quelllüftung, die lokal immer die beste Luftversorgung garantiert
Die Verdrängungslüftung ist auch energieeffizienter als die Verdünnungslüftung, gleichzeitig ist sie um ein Mehrfaches wirksamer.
Verdünnungslüftung
Bei der Verdünnungslüftung wird die vorhandene Raumluft durch die Frischluft lediglich verdünnt. Vorhanden Schadstoffe werden nicht komplett entsorgt, sondern nur verringert.
Die Luft wird bei der Verdünnungslüftung mit Einblasgeschwindigkeiten von 2 – 5 m/s von einem einzelnen Punkt aus in den Raum geblasen.
Je nach Größe des Raums entsteht dadurch ein hoher Stromverbrauch, allerdings kommt es zu einer wirksamen Durchlüftung aller Bereiche des Raums, und nicht nur der Aufenthaltsvbereiche. Die sogenannten Strömungswalzen innerhalb des Raums sorgen für eine gute Durchmischung.
Alternative Belüftungsformen
Natürliche Belüftung
Die sogenannte natürliche Belüftung ist die am häufigsten eingesetzte Belüftungsform für Wintergärten. Aus Lüftungsschlitzen in Bodennähe strömt kalte Luft in den Wintergarten, die warme (verbrauchte) Luft steigt nach oben und entweicht durch Klappen im Dach.
Es handelt sich dabei also um eine Art der Verdrängungslüftung. Notwendig sind dafür aber ausreichend große Zu- und Abluftöffnungen (mindestens 30 Prozent der Grundfläche). Dafür muss schon bei der Planung gesorgt werden.
Je größer der Temperaturunterschied zwischen Zu- und Abluft, desto besser arbeitet die Lüftung. Sie braucht keine zusätzliche Energie, allerdings müssen die Lüftungsklappen entsprechend gesteuertwerden (eventuell automatisch).
Belüftungsgeräte zur Verdünnungsbelüftung
Belüftungsgeräte, die automatisch arbeiten, bewegen die Luft punktuell mit einem Gebläse. Hier kann eine temperatur- und luftfeuchtigkeitsgesteuerte Komplettanlagen einen weiteren zusätzlichen Vorteil bringen:
- bei hohen Luftwechselraten führt sie selbständig zu einer sehr guten Durchlüftung des Wintergartens
- die Abwärme aus dem Wintergarten kann dem Kernhaus zugeführt werden, und verringert dort die Heizkosten teilweise deutlich
- Entfeuchtung des Wintergarten und Befeuchtung des Hauses passieren ebenfalls automatisch
Einblasgeschwindigkeit
Die Einblasgeschwindigkeit muss exakt angepasst werden. Sie muss sich möglichst wirksam mit der Raumluft vermischen.
Bei einer klima- oder temperaturausgleichenden Funktion ist noch weiteres zu beachten: Eine Abstimmung über verschiedene Temperaturbereiche ist zwingend notwendig. Warme Luft ist sehr viel leichter als kalte Luft und muss daher mit größerer Energie in den Innenraum des Wintergartens gedrängt werden.
Kalte Luft im Kühlbetrieb ist dagegen sehr schwer und erreicht hohe Geschwindigkeiten, wenn sie von der Decke nach unten strömt.
Durch zu hohe Einblasgeschwindigkeiten steigt auch der Schallpegel, bei zu hohen Geschwindigkeiten eindringender Kaltluft kann ein deutlicher Luftzug wahrgenommen werden, der oft als unangenehm empfunden wird.
Alle diese Faktoren sind schon bei der Planung des Wintergartens unbedingt zu berücksichtigen.