Schon beim akuten Entfernen von Schimmel wird die Wand geheizt
Schon der Blick auf die Vorgehensweise bei der unmittelbaren Entfernung von Schimmel zeigt, dass die Wandheizung Potenzial gegen Schimmelsporen besitzt. Denn häufig wird die Wand mithilfe einer Infrarotheizung flächig getrocknet. Um zu verstehen, ob und warum eine Wandheizung gegen Schimmel helfen könnte und was dabei unbedingt zu beachten ist, muss die Schimmelbildung verständlich sein. Außerdem auch das Funktionsprinzip einer Wandheizung.
Zunächst ist festzuhalten, dass es zwei verschiedene technische Heiztechniken gibt:
- die Konvektionsheizung
- die Heizung mit Strahlungswärme
Funktionsprinzip Konvektionsheizung und daraus resultierende Schimmelbildung
Bei einer klassischen Warmwasser-Zentralheizung handelt es sich um eine Konvektionsheizung. Dabei wird die Raumluft erwärmt. Die warme Raumluft steigt nur auf. Zwangsläufig entsteht ein Sog Richtung der kältesten Bauteile in dem Raum. In der Regel dürften das Bereiche der Außenwand sein.
Hier kühlt die Luft ab. Kalte Luft kann jedoch weniger Feuchtigkeit aufnehmen als warme Luft. Anders ausgedrückt: abkühlende Luft muss im Bereich der Abkühlung Feuchtigkeit abgeben. Dieser Bereich wird als relativer Taupunkt bezeichnet. Damit gelangt das Kondenswasser auf Teile der Außenwand oder in sehr kühle Bereiche hinter Möbelstücken. Hier bildet sich nun Schimmel, wenn die Feuchtigkeitsbelastung regelmäßig ist.
Funktionsprinzip Wandheizung und daraus folgende Schimmelvermeidung
Die Wandheizung funktioniert nach dem Prinzip der Wärmeabstrahlung. Es wird also vornehmlich der angestrahlte Körper und weniger die Raumluft erwärmt. Dadurch entsteht ein Gefühl von behaglicher Wärme. 18 Grad warme Raumluft wird wie 21 Grad wahrgenommen. Das ist mit ein Grund, weshalb die Wandheizung oft für den Altbau nachgefragt wird.
Mit dem Altbau lässt sich jedoch die Funktionsweise der Wandheizung sehr gut erklären. Insbesondere, warum ein Altbau ohne ausreichende Dämmung für die Wandheizung eher ungeeignet ist und weshalb die Wandheizung in der Außenwand installiert sein sollte.
Das Funktionsprinzip der Wandheizung
Vornehmlich werden angestrahlte Körper und Gegenstände erwärmt. Etwas Konvektionswärme entsteht aber ebenso zwangsläufig. Die warme Luft steigt nun wie bei einer Konvektionsheizung auf. Sie wird regelrecht vom kältesten Bereich, in der Regel eine Wand, angesaugt. Hier kühlt sie sich ab und fällt noch schneller nach unten. Dann wird sie von der Wand mit der Wandheizung wieder angesaugt; der Kreislauf beginnt erneut.
Wäre die Wandheizung jetzt an einer Innenwand und die Außenwand eine ungedämmte Altbau-Außenwand, wäre die Abkühlung so extrem, dass ständig das Gefühl von kalten Füßen vorherrscht. Daher sollte die Wandheizung stets an der Außenwand montiert werden, die noch dazu nach außen entsprechend gedämmt ist. Die Abkühlung an Innenwänden ist weniger stark, da diese Wände nur geringfügig kühler sind. Damit kommt es auch zu eher geringen Temperaturschwankungen.
Dadurch wird auch weniger Luftfeuchtigkeit abgegeben. Richtig montiert, nämlich an der Außenwand, entfällt auch noch diese zumeist besonders kalte Wand. Jetzt zeigt sich noch ein weiterer Effekt, da ja vornehmlich Körper und Gegenstände und nicht die Raumluft erwärmt werden.
Geringere Temperaturunterschiede und weniger feuchte Luft
Es ist gefühlt wärmer in einem eigentlich „kühleren“ Raum. Damit ist auch die Luftfeuchte von Haus aus geringer. Damit kann sich ebenfalls weniger Kondensat bilden. Also sind einerseits die Temperaturschwankungen geringer, da die herkömmlich kälteste Wand mit einer Wandheizung ausgestattet ist. Durch die geringe Abkühlung kommt es zu deutlich geringerer Kondensation, wobei die Luftfeuchte auch niedriger als in einem Raum ist, der mit Konvektionswärme geheizt wird.