Definition Durchlauferhitzer
Zunächst einmal eine Begriffsklärung. Denn Durchlauferhitzer werden oft mit Boilern verwechselt. Im Gegensatz zu diesen halten sie allerdings kein Warmwasser in einem Vorrats-Reservoir bereit. Wie ihr Name schon sagt, erhitzen Durchlauferhitzer das Wasser vielmehr erst beim Durchlaufen – also direkt beim Bezug. Deshalb sind sie auch vom Bau her in aller Regel deutlich kleiner als Boiler. Die Vorteile von Durchlauferhitzern gegenüber Boilern sind folgende:
- Keine Wärmeverluste wegen nicht vorhandenem Speicher und kurzen Leitungswegen
- Warmwasser ist unbegrenzt beziehbar
- Keine Legionellengefahr
- Platzsparend
Dem stehen diese Nachteile gegenüber:
- Temperaturstürze durch Öffnen anderer Entnahmestellen im Trinkwassersystem möglich
- Verzögertes Ankommen des Warmwassers nach Öffnen des Hahns
- Je nach Nutzung hohe Stromkosten
Kosten eines Durchlauferhitzers
Verbleiben wir nun beim Kostenpunkt. Im Vergleich zu Boilern, die auch mit Strom beheizt werden, verbrauchen Durchlauferhitzer durch ihre ad-hoc-Erhitzungsmethode meist effektiv mehr Strom. Das hängt allerdings immer sehr mit ihrer Art und ihrem Einsatz zusammen.
Zum einen hat die Größe des Durchlauferhitzers einen maßgeblichen Einfluss auf den Stromverbrauch und damit die Verbrauchskosten. Kleine, kompakte Geräte verbrauchen moderate 3,5 bis 13,5 kW, größere Modelle können aber auch über 30 kW schlucken.
Zum anderen gibt es bei Durchlauferhitzern zwei technische Varianten: hydraulische und elektronische, wobei letztere die sparsameren sind. Gegenüber hydraulischen Modellen verbrauchen sie im Schnitt etwa 30% weniger Energie und Wasser.
Der wichtigste Faktor für die Entstehung der Kosten bei Durchlauferhitzern ist aber die Nutzungsweise. Wer einen Durchlauferhitzer fürs tägliche, lange Duschen nutzt, muss mit wesentlich erhöhten Stromkosten rechnen. Wenn auch noch die Zieltemperatur hoch eingestellt ist, läppert sich das auf lange Sicht erheblich.
Durchschnittswerte für Warmwasser mit Durchlauferhitzer
Bei einem Stromtarif von 0,31 ct pro kWh ergeben sich folgende Kosten bei unterschiedlich stromhungrigen Durchlauferhitzern und unterschiedlichen Wasserentnahmemengen:
- 18 kW-Gerät: 0,47 Euro pro 5 Minuten Durchfluss und 1,40 Euro pro 15 Minuten Durchfluss
- 33 kW-Gerät: 0,85 Euro pro 5 Minuten Durchfluss und 2,56 Euro pro 15 Minuten Durchfluss
Zur Veranschaulichung: wenn in einem 4-köpfigen Haushalt jeder täglich 10 Minuten über einen 18 kW-Durchlauferhitzer duscht, ergeben sich 365 kWh monatlich. Das macht 4380 kWh im Jahr und 1364 Euro jährliche Stromkosten! Wenn ein solcher Durchlauferhitzer nur fürs Händewaschen eingesetzt wird, liegen die Kosten deutlich niedriger und ist der Einsatz eines Durchlauferhitzers sinnvoller als ein Boiler.
Fazit: Durchlauferhitzer fürs Waschbecken im Gästebad ist günstig für den Geldbeutel, für die Dusche ist ein Boiler kostenschonender.