Was macht der Rohrdurchmesser?
Der Durchmesser einer Wasserleitung bestimmt, wie hoch der Druck in einem Rohr ist, wie schnell das Wasser fließt und wie viel überhaupt hindurchkommt. Das zu wissen ist wichtig, wenn der Bedarf in einem Mehrfamilienhaus gedeckt werden soll. Denn immerhin ist es gut möglich, dass mehrere Parteien gleichzeitig Wasser entnehmen. Dann sollte nicht eine Wohnung leer ausgehen.
Welcher Durchmesser wofür?
Wie oben erwähnt, entscheidet der Durchmesser der Rohre drüber, wie viel Wasser durchfließen kann, also auch darüber, ob ein dicker Strahl aus der Dusche kommt, oder eher wenig Wasser. Dafür gibt es Normen. Für die Einzelzuleitungen (von der senkrechten Steigleitung zum Wasserhahn) verwendet man Leitungen mit dem Nennmaß DN 16 oder 13 (das Nennmaß wird hier erklärt). Weil bei Mehrfamilienhäusern überall genügend Wasser ankommen muss, kann es unter Umständen sinnvoll sein, für eine weiter oben liegende Wohnung für die Einzelzuleitungen den kleineren Rohrdurchmesser DN 13 zu wählen.
Warum ist das so? Ganz einfach. Das Wasser muss per Steigleitung vom Keller nach oben in die einzelnen Stockwerke transportiert werden. Dabei geht Wasserdruck verloren. Das liegt daran, dass durch die sogenannte geodätische Höhe der Druck weniger wird. Genauer heißt das, dass der Wasserdruck um 300 mBar niedriger ist, wenn das Wasser eine Steigung von 3 m überwinden muss. Dazu kommt die Rohrreibung die auch einen Druckverlust verursacht.
In einem dünneren Rohr ist der Druck aber höher als in einem dicken. Klar ist damit: Je größer die zu überwindende Strecke ist, desto dünner müssen die Rohre sein, damit der Druck überall hoch genug ist.
Grundlagen für die Berechnung
Grundlage für die Berechnung der Wasserleitungen ist unter anderem die DIN EN 806-3. Mit dieser DIN lassen sich Mehrfamilienhäuser mit bis zu sechs Wohnungen berechnen.
Das Berechnen der Wasserleitungen ist eine ziemlich mühsame Arbeit für Laien. Man benötigt entweder gute mathematische Kenntnisse oder eine Berechnungssoftware. Denn um den richtigen Durchmesser für die Wasserrohre zu berechnen, müssen Sie viele Faktoren wie den Mindest-Entnahmearmaturendurchfluss, der Spitzendurchfluss und der Wasserdruck in allen seinen vorkommenden Formen einbeziehen.
Überlassen Sie die Berechnung lieber einem routinierten Fachmann. Installieren können Sie die Rohre natürlich selbst.