Durchlauferhitzer in modernen Geschirrspülern
Eventuell ist Ihnen aufgefallen, dass bei modernen Spülmaschinen der Heizstab am Boden des Spülraumes nicht mehr zu sehen ist. Das liegt daran, dass solche Heizstäbe in der Regel nicht mehr verwendet werden. Stattdessen werden Durchlauferhitzer eingesetzt. Auf diese Weise können fehlende Heizstäbe nicht mehr für die Trocknung des Geschirrs sorgen.
Geschirr muss anderweitig getrocknet werden
Geschirrspüler der neuesten Generation machen sich die temperaturabhängigen Eigenschaften von Wasser zunutze. Denn wer kennt es nicht, nach dem Duschen oder Baden sind die Fensterscheiben im Winter plötzlich völlig beschlagen. In der Küche kann man das beobachten, wenn man lange kocht. Je kälter es ist, desto größer ist dieser Effekt.
Je kälter die Luft, desto weniger Wasser nimmt sie auf
Beim Duschen oder beim Erhitzen von Wasser entsteht Wasserdampf. Wasserdampf kondensiert ab einer bestimmten Temperatur zu Wasser, denn je nach Temperatur erreicht Luft einen bestimmten Sättigungspunkt. Je kälter die Luft ist, desto weniger Wasser kann sie aufnehmen bzw. umso weniger muss sie bei ihrer Abkühlung abgeben. Genau das passiert an einer kalten Fensterscheibe oder am Spiegel. Kühlt die Luft schnell ab, muss Feuchtigkeit abgeben werden und Wasserdampf kondensiert.
Die Wassertasche kühlt einen Teil der Spülmaschine
Genau dieses Prinzip machen sich moderne Geschirrspüler zunutze. Dabei wird das Wasser nicht mehr zum Trocknen erhitzt. Stattdessen wird dafür gesorgt, dass es im Inneren der Spülmaschine einen Bereich gibt, der kälter ist als der Rest. Das wird mit Hilfe einer Wassertasche erreicht. Bei den meisten Geschirrspülern befindet sich diese Wassertasche hinter der linken Seitenverkleidung.
So trocknet Geschirr im Geschirrspüler
Beim Klarspülen verwenden Geschirrspüler Wasser mit einer höheren Temperatur. Anschließend wird kaltes Wasser in die Wassertasche gepumpt. Dadurch kühlt sich die unmittelbar dahinter liegende Innenseite des Geschirrspülers stärker ab als der übrige Innenraum. Der Wasserdampf trifft auf diese kalte Seite, kondensiert und das Wasser läuft in den Pumpensumpf.
Die Wassertasche übernimmt auch andere Aufgaben
Moderne Geschirrspüler sind auch dafür bekannt, dass sie mit sehr wenig Wasser auskommen. Der Wasserverbrauch liegt bei modernen Geräten zwischen 30 und 40 Litern. Das bedeutet wiederum, dass ein Geschirrspüler mit einer bestimmten Menge Wasser mehrere Prozesse durchführen muss. Deshalb ist es sinnvoll, Wasser mehrfach zu nutzen.
Komponenten, die mit der Wassertasche zusammenhängen
Aus diesem Grund wird auch das Wasser in der Wassertasche mehrfach verwendet. Weiterhin nutzen einige Geräte dieses Wasser anderweitig, weshalb bei einigen ein Wärmetauscher in die Wassertasche integriert ist. Alle Ventile, Druckbehälter, Schwimmer und Wasserschläuche für die Wasserzufuhr sind deshalb mit der Wassertasche verbunden. Gleiches gilt für die Komponenten, die für den Abtransport des Wassers verantwortlich sind.
Schmutzwasser durchläuft die Komponenten und die Wassertasche
Daraus folgt, dass auch Schmutzwasser in die Wassertasche gelangt. Obwohl das Wasser gefiltert wird, kann es zu Verstopfungen kommen, nicht nur in den Wasserkammern selbst, sondern auch in den vorgeschalteten Komponenten wie dem Schwimmer oder dem Einlaufventil (Niveauregulierung). Die Luftfalle (oder Druckdose) und andere Komponenten sind in irgendeiner Weise mit der Wassertasche verbunden.
Viele Störungen können damit zusammenhängen
Es gibt zahlreiche Störungen, die direkt oder indirekt mit der Wassertasche zusammenhängen können. Die folgende Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie soll lediglich einen Eindruck vermitteln, welche Fehlfunktionen durch einen Defekt an oder um die Wassertasche ausgelöst werden können:
- Spülmaschine zieht kein Wasser
- Spülmaschine zieht zu wenig Wasser
- Programm stoppt plötzlich (mangelnder Wasserzulauf)
- Wasser wird nicht abgepumpt
- Wasser wird nicht vollständig abgepumpt
- Spülmaschine spült nicht sauber
- Aquastop wird ausgelöst
- Druckdose für das Wassereinlaufventil hat ausgelöst
Die Ursache mit System eingrenzen
Möchten Sie Ihre Spülmaschine reparieren, müssen Sie zunächst die Ursache finden.
Wassertank reparieren – kein echtes Wartungsteil
In den meisten Fällen ist die Wassertasche verstopft oder der Teilbereich mit dem Wärmetauscher. Eine Wassertasche ist jedoch nicht als Wartungsteil vorgesehen. Deshalb kann der Filter nicht einfach ausgetauscht werden. Vielmehr muss das gesamte Bauteil erneuert werden. Da die meisten Wassertaschen im Neuzustand über 100 Euro kosten, gibt es immer wieder Versuche, die Wassertasche zu reinigen.
Reparaturmöglichkeiten – auf eigene Verantwortung und nicht empfehlenswert
Da es sich um ein geschlossenes System handelt, wird ein kleines Loch gebohrt. Die Wassertasche kann dann mit Zitronensäure o.ä. gereinigt werden, wenn man die Flüssigkeit einige Stunden in der Wassertasche belässt. Anschließend muss das Loch mit einer Heißklebepistole verschlossen werden. Da sowohl kaltes als auch heißes Wasser eindringen kann, ist die Wassertasche von nun an undicht.
Bauteile rund um die Wassertasche, die betroffen sein können
In einigen Fällen ist der Schwimmer in der Wassertasche undicht oder der vorgeschaltete Schwimmer der Niveauregelung verschlammt. Schläuche und Ventile können ebenfalls verschlammt sein. Ist eine Leitung verstopft, bedeutet das einen falschen Luftdruck für die Druckdose bzw. die Luftfalle. Wasser kommt nicht oder nur sporadisch oder wird nicht richtig abgepumpt. Dadurch kann es zu Programmabbrüchen kommen. Oft wird das Aquastop-System verantwortlich gemacht, da vermeintlich kein Wasser mehr einläuft.
Wassertasche und Peripheriekomponenten reinigen
Soll eine Wassertasche erneuert werden, ist es empfehlenswert, bei dieser Gelegenheit alle Schläuche, Ventile und auch die Druckdose zu überprüfen und zu reinigen. Bei modernen Geschirrspülern, die mit einer Wassertasche ausgestattet sind, sollte man daran denken, dass sie an vielen Fehlfunktionen beteiligt sein kann.