Ohne eingebrachte Insektizide eine rein biologische Masse
Ein Wespennest besteht aus einer getrockneten Holzfasermasse, die von den Wespen mit Speichel zu einer formbaren Modelliermasse gemacht wurde. Die an Pappmaschee erinnernde Konsistenz ist biologisch gesehen komplett abbaubar. Sie kann ohne von außen eingebrachte Verunreinigung im Biomüll, Kompost oder einfach in Pflanzenerde entsorgt werden. Erdnester verrotten durch Nässe von selber.
Im Prinzip kann ein trockenes Wespennes im Herbst einfach hängengelassen werden. Nur wenn sich Bakterien, Flechten oder Pilze am und auf dem Nest bilden, kann Gestank entstehen. Das Entsorgen ist legal und dem Naturschutz entsprechend nur im leeren Zustand erlaubt.
Bevölkertes Wespennest mit Genehmigung entsorgen oder umsiedeln
Ein bewohntes Wespennest darf nur mit einer Sondergenehmigung der unteren Naturschutzbehörde umgesiedelt oder entsorgt werden. Der Erhalt des Volks steht immer vor dem Ausrotten und Töten. Folgende professionelle Entsorgung darf durch Experten genehmigt ausgeführt werden:
- Feuerwehr (in bedrohlichen Situationen)
- Kammerjäger
- Mitarbeiter des Naturschutzbunds (NABU)
- Schädlingsbekämpfer
Imker werden zwar oft gerufen, sind aber im Prinzip keine Experten und Fachleute und lehnen das Entsorgen häufig ab.
Wenn beim Entsorgen chemische Mittel wie Wespenschaum eingesetzt werden, wird aus dem Wespennest Sondermüll. Es muss dann entsprechend der eingebrachten Substanz fachgerecht entsorgt werden, was dem Experten und Entsorger obliegt. Allerdings sollte der Auftraggeber immer zuerst nach dem möglichen Umsiedeln fragen, was zwar teurer ist (ab etwa 200 Euro), aber dem Töten immer vorgezogen werden sollte und in manchen Fällen nach Genehmigungslage auch muss.