Bei unserem Nachbarn steht ein 5 m hoher Thujabaum, ein wahrhaft majestätischer Beweis für die Wachstumskraft dieser Heckenpflanze. Wer sich also für wenig Geld in relativ kurzer Zeit eine richtig schöne Hecke züchten möchte, greift einfach zu seiner bevorzugten Thujasorte, so wie wir es auch gemacht haben!
Thujahecke als Lärmschutz: Geht das?
Unser neues Haus besitzt einen kleinen Lärmschutzwall zur Durchgangsstraße, doch weil auch öfter mal Lastwagen und Traktoren vorbeifahren, wünschen wir uns an dieser Stelle mehr Effizienz. Schließlich möchten wir zu jeder Tageszeit ganz in Ruhe unseren Cappuccino in der Hollywoodschaukel genießen können … Okay, ganz ehrlich, zu Lärmschutz-Zwecken werden eher großblättrige Pflanzenarten empfohlen, deren Blätter eine rundliche Form besitzen. Thujas sind allerdings Nadelbäume, Blätter sucht man da vergebens. Allerdings benötigen wir für unsere nicht gerade kurze Hecke mehr als 50 Pflanzen und müssen mit unserem begrenzten Budget irgendwie auskommen: Zur Pflanzzeit gibt es 1 m große Thujas durchaus schon für 2 Euro zu kaufen, ein gigantischer Vorteil gegenüber den meisten anderen Heckenpflanzen!
Wir vertrauen darauf, dass unsere Thujahecke mit der Zeit schön dick wächst, sodass allein schon die Breite einigen Lärm fernhält. Das Gelände ist außerdem groß genug, um später noch einen weiteren Heckenring aus anderen Pflanzen hinzuzufügen, falls Bedarf besteht. Blickdicht wird die Thujahecke allemal – und garantiert auch hoch genug, sodass sie die Lastwagen überragt. Den sonnigen Standort oben auf der Hügelkuppe lieben diese Bäumchen auf jeden Fall, Schatten ist von ihnen nicht so besonders gewünscht.
Warum es besser ist, kleine Thujas zu kaufen
Unsere Thujas sind etwa 1,00 m bis 1,20 m groß – und das ist nicht nur aufgrund des günstigen Preises sehr praktisch. Die deutliche teureren großen Thujas geraten beim Umpflanzen häufig in eine Wachstumsstockung, was dazu führt, dass die vorher kleineren Bäume sie in kurzer Zeit überholen. Kleine Pflanzen vertragen das Umbetten einfach viel besser und wachsen auch zuverlässiger an.
Thujas nach dem Einpflanzen ausgiebig wässern
Nach dem Einpflanzen ist vor allem eines wichtig: wässern, wässern und nochmal wässern! Mindestens in den ersten drei Jahren darf die Thujahecke auf keinen Fall austrocknen, sonst war vielleicht alle Mühe umsonst. Insofern hat sich der ultra-verregnete Sommer 2016 zumindest auf eine Weise für uns gelohnt: Unsere Thujas sind auch ohne ständige Gießerei sehr gut angewachsen. Später, wenn die Pflanzen groß und gut verwurzelt sind, reicht es, sie ausschließlich in Trockenperioden zu gießen.
Was es beim Pflanzen einer Thujahecke sonst noch zu beachten gibt
Im Video seht ihr, wie wir unsere 50 Thujas an auf den Lärmschutzwall an der Durchgangsstraße pflanzen. Weil wir uns vorher nicht besonders ausgiebig informiert haben, machen wir ein paar Sachen falsch, einiges aber auch richtig. Die Einpflanztiefe, die Größe der Löcher und das ausgiebige Wässern schon beim Pflanzen waren sicher eine gute Entscheidung, als Zugabe hätten noch einige Nährstoffe zum schnellen Anwachsen gutgetan:
Thujas pflanzen: So sollte der Boden beschaffen sein
Thujas gedeihen auf einfachem Gartenboden, ein Beimischen von Humus, Kompost oder Torfmull ist auf jeden Fall zu empfehlen: Das sorgt für eine zügige Wurzelbildung, was wiederum zur Folge hat, dass der einzelne Baum nicht so schnell vertrocknet. Man kann auch gleich das Pflanzloch mit dem nährstoffhaltigen Material auskleiden, sodass zu Beginn richtig viel »Futter« zur Verfügung steht. Die obersten Wurzeln sollten mit einer fünf Zentimeter dicken Erdschicht bedeckt werden, darauf könnt ihr dann noch ein paar Zentimeter Rindenmulch streuen, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten. In den ersten drei Wochen nach dem Einpflanzen sollte man die Hecke sogar bei Regen gießen!
Pflanzt eure Thujas wie wir im späten Frühjahr (nämlich im Mai) oder im Frühsommer ein. Wenn der letzte Frost vorbei ist, schließt ihr so zumindest eine unliebsame Überraschung aus! Auch im frühen Herbst lässt sich eine solche Hecke gut anlegen, dann ist der Frost (hoffentlich) noch einige Wochen weit entfernt. Setzt die einzelnen Pflanzen nicht zu dicht, damit sie sich schön entfalten können und nicht in Konkurrenz zueinander treten um die Nährstoffe im Boden. 30 bis 40 cm Abstand sind auf jeden Fall empfehlenswert, dann werden zwar zu Anfang noch Löcher in der Hecke zu sehen sein, aber bei der hohen Wachstumsgeschwindigkeit der Lebensbäume setzen diese sich schnell dicht.
Thujas richtig düngen: unsere Merkliste für die nächsten Jahre
Magnesium- und stickstoffhaltiger Heckendünger sorgt einmal im Jahr im Hochsommer dafür, dass die Pflanzen gut versorgt sind und sich auf den kommenden Winter vorbereiten können. Im Herbst sollte man allerdings nicht mehr düngen, dann könnten die Pflanzen ihre Winterruhe zu spät einleiten – und das tut ihnen nicht gut.
Im Frühjahr beim ersten Austrieb bietet sich die ideale Gelegenheit, die Thujahecke zu schneiden, aber auch der Spätsommer ist ein günstiger Zeitpunkt dafür. Schneidet am besten nur wenige Zentimeter der jungen Triebe ab, die alten Triebe lasst ihr dabei in Ruhe. Unten sollte die Hecke breiter wachsen als oben. Wer zu radikal kürzt, riskiert es, unschöne Löcher zu erzeugen, die nicht so schnell wieder zuwachsen. Wir haben uns entschieden, zweimal pro Jahr nur ein bisschen zu schneiden statt einmal zu viel.
Uns jetzt sind wir gespannt, was aus unserer neuen Thujahecke wird – vielleicht zeigen wir sie euch später noch einmal!