Alte Fliesen reinigen und aufbereiten – was kann man tun?

Von Johanna Bauer | 19. Januar 2021

Die richtige Reinigung und Pflege alter Fliesen kann ihren Glanz wiederherstellen und ihre Lebensdauer verlängern. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Reinigungsmethoden optimal für verschiedene Fliesenmaterialien wie Keramik, Zement und Naturstein sind und warum Sie Scheuermittel und säurehaltige Reiniger unbedingt vermeiden sollten.

AUF EINEN BLICK

Wie kann man alte Fliesen reinigen und aufbereiten?

Alte Fliesen können durch die Verwendung von Natronpaste gereinigt und aufbereitet werden. Dabei wird die Paste auf die Fliesen und Fugen aufgetragen, einwirken gelassen und anschließend kräftig poliert. Nach dem Polieren sind die Fliesen mit viel Wasser abzuspülen. Vermeide scheuernde Mittel, Säuren und tensidhaltige Reiniger.

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Fliesenmaterialien

Zunächst ist es wichtig, beim Reinigen und Aufbereiten der Fliesen auf das jeweilige Fliesenmaterial Rücksicht zu nehmen.

Folgende Materialien sind bei Fliesen verbreitet:

Keramik (bei sehr alten Fliesen Steingut, bei moderneren Fliesen auch Steinzeug oder Feinsteinzeug)
Naturstein
Zement bei Zementfliesen
Glas (Glasfliesen, seltener)

Keramische Fliesenmaterialien

Alle keramischen Fliesenmaterialien sind in der Regel recht widerstandsfähig. Als Steingutfliesen bezeichnet man die heute vor allem als Wandfliesen verwendeten, glasierten Fliesen. Steinzeug und Feinsteinzeug ist dagegen wesentlich härter und robuster. Es kann ebenfalls glasiert sein, ist aber als Bodenfliese meist unglasiert verwendet.

Reinigung von Steingut- und Steinzeugfliesen mit Natron

Steinzeugfliesen können mit der Zeit ihren Glanz verlieren. Die Glasur verhindert, dass sich Schmutz festsetzen kann. Bei selten gepflegten, oder stark vernachlässigten Fliesen können dennoch Schmutzschichten auftreten.

Das Aufbereiten erfolgt hier am besten mit Natron. Aus Natron und Wasser wird ein Gemisch hergestellt, das eine dicke Paste ergeben sollte. Diese Paste zunächst einreiben und dann einwirken lassen.

Danach kann man den Fliesenspiegel (samt der Fugen, diese werden dabei ebenfalls gereinigt) kräftig polieren. Das Polieren sollte mit möglichst großem Druck erfolgen. Nach dem Polieren die Fliesen und Fugen mit viel klarem Wasser spülen.

Ungeeignete Reinigungsmittel

Bei Fliesen sollte man keinesfalls scheuernde Mittel oder Säuren verwenden. Bei allen nicht glasierten Fliesen sollte man ebenfalls auf alle tensidhaltigen Reiniger verzichten. Sie können die Oberfläche der Fliese sehr unansehnlich werden lassen.

Zementfliesen

Zementfliesen waren als Bodenfliesen vor allem um die Jahrhundertwende verbreitet. Sie werden ohne Brennen hergestellt. Zementfliesen gibt es zwar auch einfärbig, aber in der Regel sind ornamentale Muster (Jugendstil) am häufigsten anzutreffen.

Zementfliesen sind etwas weniger haltbar als keramische Fliesen. Sie erhalten oft schon noch wenigen Jahrzehnten ihre typische „Patina“, die ihren besonderen Reiz ausmacht. Sie sollten normalerweise imprägniert sein, und regelmäßig mit Schmierseife gepflegt werden.

Wurde das vernachlässigt, kann man mit Scheuermitteln und Bürsten grobe Verschmutzungen entfernen. Keinesfalls sollte man säurehältige Reiniger einsetzen, da diese die Fliese zerstören können.

Natursteinfliesen

Bei Natursteinen hängt es von der Art des Natursteins und der Oberflächenbehandlung ab, welche Methoden sich zum Aufbereiten eignen. Hier holt man sich am Besten bei einem Fliesenleger Rat, welche Aufbereitungsmaßnahmen sinnvoll sein können.

Tipps & Tricks

Wenn alte Fliesenbeläge bereits sehr schäbig aussehen, oder Sie das Design nicht mögen, kann Ihr Fliesenleger unter Umständen Fliese auf Fliese verlegen. Dafür gibt es spezielle Fliesen mit besonders geringen Aufbauhöhen. Erkundigen Sie sich bei einem Fachbetrieb.

Artikelbild: s-cphoto/iStockphoto