Bestimmende Faktoren für die Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus
Im Gewächshaus stehen die Pflanzen und ihr Gedeihen an erster Stelle. Alles ist hier letztlich darauf ausgerichtet, dass Wachstum, Blüten- und Fruchtbildung möglichst optimal verlaufen. Die Luftfeuchtigkeit spielt dabei freilich eine zentrale Rolle.
Nun fühlen sich Pflanzen je nach Art in unterschiedlichen klimatischen Umgebungsbedingungen wohl. Die wesentliche Ausgangsfrage bei der optimalen Luftfeuchtigkeitseinstellung im Gewächshaus ist deshalb, welche Pflanzen darin kultiviert werden. In puncto Umgebungsfeuchte werden Pflanzen in 3 Gruppen eingeteilt:
- Pflanzen mit geringem Luftfeuchtigkeitsbedarf (ca. 50%)
- Pflanzen mit mittlerem Luftfeuchtigkeitsbedarf (ca. 65%)
- Pflanzen mit hohem Luftfeuchtigkeitsbedarf (ca. 80%)
Pflanzen mit geringem Luftfeuchtigkeitsbedarf
Zu ihnen gehören alle Pflanzen, die ursprünglich aus ausgesprochen trockenen Regionen kommen und sich dementsprechend Strategien zur langfristigen Wasserspeicherung zugelegt haben: typische Vertreter sind Sukkulenten wie Kalanchoe, Fetthennen oder Kakteen, die in ihren dickfleischigen Blättern Wasser halten und damit lange Trockenperioden überstehen können.
Pflanzen mit mittlerem Luftfeuchtigkeitsbedarf
Pflanzen, die sich bei etwa 65% Luftfeuchtigkeit am wohlsten fühlen, stammen meist aus subtropischen Gebieten. Zu ihnen gehören zum Beispiel mediterrane Ziergehölze wie Oleander oder Rhododendren, aber auch Gemüsestauden wie Tomaten, Auberginen und Paprika.
Pflanzen mit hohem Luftfeuchtigkeitsbedarf
Pflanzen, die gern in Wasserdampf baden, kommen ursprünglich aus tropischen Regionen. Wenn Sie Exoten wie Orchideen, Agaven, Orchideen, tropische Farne oder Palmen kultivieren, sollten Sie die Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus auf etwa 80% halten.
Luftfeuchtigkeit erhöhen oder senken
Wenn die Luftfeuchtigkeit für die Pflanzen nicht stimmt, zeigen sie das zum Beispiel über welke, absterbende Blätter oder Schimmel- und Parasitenbefall. Konkret feststellen können Sie die Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus mit einem Hygrometer – das sollte in jedem Gewächshaus hängen.
Ist es zu trocken im Gewächshaus, hilft zunächst einmal wässern und spritzen. Wenn Sie aber nicht ständig aktiv zur Luftfeuchtigkeitserhöhung beitragen wollen, können Sie auch Wasserbehältnisse aufstellen – eine Wassertonne ist sowieso günstig zum Gießen. Sehr kontrolliert, aber auch stromverbrauchend sind Raumluftbefeuchter.
Ist die Luft im Gewächshaus zu feucht, kann das nicht nur die Pflanzen schädigen, sondern auch die Bauteile des Gewächshauses. Vor allem im Winter kann die Luftfeuchtigkeit durch fallende Temperaturen ungünstig ansteigen. Die gleichzeitige Kühle begünstigt die Bildung von Schimmel an Pflanzen und in Winkeln des Gewächshauses.
Bei zu hoher Luftfeuchtigkeit heißt die Devise vor allem: Lüften. Am besten sorgen Sie morgens durch weites Öffnen von Tür und Fenstern einmal für ordentlich Luftaustausch und Feuchtigkeitsabtransport. Helfen können außerdem Ventilatoren. Hierbei müssen Sie allerdings darauf achten, dass zugempfindliche Pflanzen nicht beeinträchtigt werden. Bei wirklich sehr hohen Werten können Sie auch einen Raumluftentfeuchter einsetzen. Eine stromlose Methode ist das Auslegen von hygroskopischem Material in Schalen: geeignet sind zum Beispiel Reis, Kochsalz oder Katzenstreu.