Warum sind beschlagene Gewächshausscheiben ein Problem?
Wie bei allem, was beschlägt, sind auch für die tropfnassen Gewächshausscheiben eine Kombination aus Temperaturunterschieden und hoher Luftfeuchtigkeit verantwortlich. In Gewächshäusern sollte je nach Pflanzen eine Luftfeuchtigkeit von 50 bis 80% herrschen. Liegen die Temperaturen außerhalb des Gewächshauses deutlich unter der Innentemperatur, kondensiert die Luftfeuchte an den kühlen Scheiben. Das ist im Prinzip dasselbe, was im Badezimmer häufig passiert.
Und auch die Komplikationen, die durch das Beschlagen entstehen, sind im Gewächshaus ähnlich wie im Badezimmer. Im Fokus stehen hier allerdings natürlich die Probleme für die Pflanzen:
1. Da die Pflanzen Feuchtigkeit verdampfen müssen, um Stoffwechselabfälle auszuscheiden, ist eine zu hohe Luftfeuchtigkeit für sie ungünstig. Sie verhindert, dass sie genug „schwitzen“ und entschlacken können.
2. Hohe, vor allem stehende Luftfeuchtigkeit führt schnell zu Schädlings- und Pilzbefall sowie zu Fäulnis.
3. An Pflanzen und am Gewächshaus selbst kann Schimmel entstehen.
Die Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus sollte also so hoch wie für die Pflanzenarten nötig sein, aber nicht darüber hinaus gehen. Vor allem darf besonders feuchte Luft (die bei tropischen Pflanzen oder Gurken nötig ist) nicht stehen, es muss also immer einen Luftaustausch geben.
Luftfeuchtigkeit und Beschlag regulieren
Um die Pflanzen und das Gewächshaus vor Feuchteschäden zu schützen, sind folgende Maßnahmen sinnvoll:
- ausreichend lüften
- ggf. zusätzlich Ventilator einrichten
- Luftentfeuchter
Richtiges Lüften
Sofern es die Außentemperaturen zulassen und die Pflanzen dadurch keiner Frostgefahr ausgesetzt werden, sollten Sie Ihr Gewächshaus ausreichend lüften. Natürlich geht das auch meist mit einem Energieverlust einher, zumal das Beschlagsproblem ja bei kühleren Außentemperaturen auftritt. Es empfiehlt sich deshalb – wieder ein Tipp aus dem Badezimmer – stoßzulüften. Das ist aber wiederum abzustimmen auf die Pflanzen, denn manche reagieren empfindlich auf Zugluft. Eine Alternative sind deshalb Deckenventilatoren.
Ventilatoren
Deckenventilatoren rühren die Luft etwas sanfter um und bei wenigen minimal geöffneten Fenstern findet allmählicher, mäßig wärmeverschwendender Luftaustausch statt. Das ist schonender für die Pflanzen, ganz ohne Fensteröffnung ist die Sache allerdings wenig effektiv, weil die Feuchtigkeit nicht abtransportiert wird. Deshalb hier die Expertenlösung:
Für Profis: Luftentfeuchter
Wenn Sie es wie gewerbliche Gärtnereien machen wollen, können Sie sich auch einen großen, vielleicht sogar industriellen Luftentfeuchter anschaffen. Der entscheidende Vorteil dabei ist, dass Sie im Winter die Fenster geschlossen lassen können und keine Wärme verloren geht. Manche Luftentfeuchter haben sogar noch einen heizenden Nebeneffekt.