Hitzebeständige gut deckende Farbart
In älteren Gebäuden stellt sich vor dem Umgestalten im Badezimmer, im Gäste-WC und der Küche immer die Frage, ob alte – und unmoderne – Fliesen entfernt werden müssen. Eine gute Alternative, um unerwünschtes Dekor und Muster von Vorgestern verschwinden zu lassen, ist ein Überstreichen mit Kreidefarbe.
Kreidefarbe ist hitzebeständig bis zu 180 Grad Celsius, was ihre Verwendung auch auf einem Kachelofen oder einem gefliesten Fußboden mit Fußbodenheizung möglich macht.
Aussehen und Optik
Die Deckkraft der Kreidefarbe ist stark, sodass auch alte ausgeprägte und kontrastreiche Dekors mit einem gerollten Anstrich überdeckt werden können. Auch der beliebte Shabby Look ist durch die entsprechende Pigmentmischung gut zu realisieren. Grobe Pigmente erzeugen den gewollt „stumpfen“ Look, der auch ungleichmäßig deckend und mit mehreren Farben gemischt aufgetragen werden kann.
Die Kreidefarbe entwickelt eine matte und samtige Anmutung. Ihre optische Erscheinung glänzt kaum und nimmt in moderner Architektur eine zeitgemäß beliebte zurückhaltende Gestaltungsrolle ein. Gleichzeitig kann durch die tiefe und dominante Deckkraft der gewählte Farbton eine Raumcharakteristik bestimmend beeinflussen.
Fugen und Versiegelung
So gut Kreidefarbe auf Fliesenoberflächen haftet, so empfindlich reagiert sie auf Silikon. Wenn die Fugen nicht mit Acryl oder Mörtel, sondern mit Silikon, gefüllt sind, muss es rückstandsfrei entfernt werden. Ein gründliches Auskratzen sollte mit einem abschließenden Reinigen mit Aceton abgeschlossen werden. Kreidefarbe lässt sich auf
Silikon nicht streichen.
Verarbeitungshinweise für einen deckenden und langlebigen Auftrag
Kreidefarbe ist eine aus Wasserbasis hergestellte Farbe, die natürliche Farbpigmente enthält. Sie „klebt“ auf den Oberflächen der Fliesen und geht keine chemische Verbindung mit dem Untergrund ein. Um ein optimales Ergebnis zu erzielen, sollten folgende Tipps berücksichtigt werden:
- Malerrolle aus Kunststoff
- Zwei Deckschichten über Kreuz streichen
- Übergänge möglichst nass in nass streichen
- Versiegelung (Top Coat oder Sealer) nur dünn und in einer Schicht auftragen
- Fugen nicht gesondert mit einem Pinsel bearbeiten, sondern mit der Rolle mit bearbeiten
Top Coat oder auch ein sogenannter Sealer (Versiegeler) ist ein transparenter Schutzlack, der die gestrichenen Flächen vor Abrieb und Feuchtigkeit schützt. Der Lack verändert den matten Effekt des Anstrichs nicht.