Schränken Nachteile die Verwendung von Glasfaserbeton ein?
Glasfaserbeton ist nur für bestimmte Bauteile und Gewerke geeignet. Zur Verstärkung oder zur Aufnahme von Zugkräften ist er statisch in vielen Fällen zu schwach. Im Vergleich zu Normalbeton und Stahlfaserbeton haben die Glasfasern keine stabilisierende Wirkung. Auch bei einer Erhöhung der Materialmenge gibt es bauphysikalische Grenzen.
Welche Alternativen umgehen die Nachteile von Glasfaserbeton?
Im Allgemeinen wird Faserbeton mit Stahl-, Karbon-, Kunststoff- oder Glasfasern angereichert. Korrosion ist bei Glas kein Problem, aber die Reaktion mit alkalischem Zement kann zur Zersetzung führen. Werden dem Beton Glasfasermatten beigemischt, können einige nachteilige Eigenschaften reduziert werden. Man spricht dann von Textilbeton.
Gibt es Nachteile beim Verarbeiten von Glasfaserbeton?
Bei der Herstellung von Faserbeton und auch bei der späteren Weiterverarbeitung einschließlich Transport muss eine Entmischung verhindert werden. Um die Konsistenz eines normalen Betons zu erhalten, muss je nach Fasergehalt ein Fließmittel als Zuschlagstoff zugegeben werden. Beton mit zu großen Gesteinskörnungen kann zudem die Fasern zerstören. Praktische Nachteile sind häufigere Verstopfungen der Förderwege wie Pumpen und Schläuche. Auch das Glätten der Oberflächen ist schwieriger als bei Normalbeton.
Welche materialtechnischen Nachteile hat Glasfaserbeton?
Herkömmliches Silikatglas reagiert bei Kontakt mit Zement instabil auf Alkalität. Der Zement führt bis zu lochfraßähnlicher Korrosion. Dadurch wird das Bauteil instabil und spröde. Einige Hersteller versuchen diesen Effekt durch die Zugabe einer Polymerdispersion zu unterbinden. Dieses Verfahren ist jedoch in der Fachwelt umstritten. Ein bisher nur unzureichend erforschtes Phänomen ist die Kerb- und Ritzempfindlichkeit der Glasfasern. Ein destabilisierender Effekt ist physikalisch denkbar, konnte aber aufgrund des jungen Alters des Glasfaserbetons noch nicht nachgewiesen werden.
- Variieren die Nachteile von Glasfaserbeton?
Glasfasern sind der legitime Nachfolger des heute verbotenen krebserregenden Asbests. In den 1980er-Jahren wurden Gläser entwickelt, die zumindest eine akzeptable Beständigkeit gegen Alkalität aufweisen. Je nach Glasart ist die Gefahr der Glaszersetzung unterschiedlich groß. Aus bauphysikalischer Sicht beeinflussen die Fasergröße und die Fasermenge die Eigenschaften. In Mattenform können einige Nachteile, vor allem in Bereich der Zugfestigkeit, deutlich reduziert werden.