Moose und Flechten auf dem Dach
Unabhängig davon, ob und wie steil ein Dach ist, siedeln sich mit der Zeit verschiedene Pflanzen wie Moose und Flechten auf dem Dach an. Für die Bedachung ist der Bewuchs in einem gewissen Rahmen grundsätzlich unbedenklich. Moose können jedoch zu verschiedenen Schäden führen, wenn sie überhandnehmen.
- Wasser kann in den Dachstuhl eindringen
- absterbende Moose und Flechten können die Dachrinne verstopfen und beschädigen.
Durch Moose kann Wasser ins Dach eindringen
Moose wirken wie ein Schwamm, ein Wasserspeicher. Auf begrünten Dächern werden sie deshalb geschätzt, denn sie verhindern, dass zu viel Wasser auf die Flachdachabdeckung gelangt. Allerdings können sie den Wasserabfluss auf einem konventionell mit Dachziegeln oder Dachpfannen gedeckten Dach mit größerem Neigungswinkel behindern.
Moos staut das Abflusswasser
Das Wasser sammelt sich an den Moosen und bremst das abfließende Wasser. Es kann nun zwischen die Dachpfannen unter die Bedachung und damit auf den meist aus Holz bestehenden Dachstuhl gelangen. Schnell kann das Holz des Dachstuhls schimmelig werden und der Fäulnisprozess setzt ein.
Moose können Dachrinnen verstopfen
Absterbende Moose und Flechten wiederum lösen sich irgendwann vom Dach und werden dann in die Dachrinne gespült. Entweder sammelt sich das abgestorbene Moos dort und beginnt sich langsam zu zersetzen, oder es bleibt im Fallrohr oder dem darunter liegenden Abfluss hängen. Wenn das Moos dann in der Dachrinne verbleibt, beginnt diese zu korrodieren.
Außerdem kann es so schwer werden, dass die Rinne zumindest in Teilen das Gewicht nicht mehr tragen kann. Das Wasser in der Dachrinne kann zusätzlich nicht mehr schnell genug ablaufen, was das Gewicht weiter erhöht. Der gleiche Effekt tritt auf, wenn das Fallrohr verstopft ist. Es kann dadurch auch passieren, dass das Wasser in der Dachrinne unter der Traufe überläuft und sich seinen Weg über die Fassade sucht.
Moos vom Dach entfernen
Um das Moos zu entfernen, gibt es verschiedene Möglichkeiten.
- Hochdruckreiniger
- chemische Mittel
- Kupferbänder
- mechanische Entfernung (z.B. mit einem Spachtel)
Moos auf dem Dach mit dem Hochdruckreiniger entfernen
Die Beseitigung von Moos und Flechten auf dem Dach mit einem Hochdruckreiniger ist nicht immer ratsam. Mineralische Bedachungen (Ziegel, Zement etc.) werden durch den hohen Wasserdruck aufgeraut und regelrecht ausgewaschen, während sich die Moose selbst nur sehr schwer entfernen lassen. Deshalb sollte das Moos auf dem Dach nur mit einem Hochdruckreiniger beseitigt werden, wenn es sich z.B. um ein Wellblechdach handelt.
Die chemische Moosentfernung
Chemische Moosentfernungsmittel sind natürlich immer mit einer gewissen Vorsicht zu verwenden. Diese können auch nützlichen Insekten gefährlich werden. Außerdem kann der Umgang mit speziellen Mitteln gesundheitsgefährdend sein.
Kupferbänder gegen Dachmoos
Kupferbänder werden quer über die Dacheindeckung auf Firsthöhe angebracht. Das Kupfer ionisiert und diese Kupferionen zerstören das Moos. Das ist eine effektive Möglichkeit, Moos auf dem Dach zu entfernen bzw. das Aufkeimen zu verhindern. Bei der Verwendung von Zinkelementen, z. B. einer Zinkregenrinne, ist jedoch Vorsicht geboten. Die Kupferionen würden das blanke Zink angreifen und zersetzen. Daher müssen Zinkteile entfernt oder mit einem Schutzanstrich versehen werden.
Mechanische Entfernung von Flechten und Moosen
Auch mit einem Spachtel lassen sich Moose sehr gut vom Dach entfernen. Weder Moose noch Flechten dringen mit ihren Wurzeln in die Dachpfannen ein. Die Wurzeln haften nur äußerlich am Dach. Allerdings ist der Aufwand bei einem großen und stark vermoosten Dach entsprechend hoch.
Bei der Reinigung eines mineralischen Daches (Ziegel, Zement) von Moos mit einem Hochdruckreiniger wird die oberste Schicht der Pfannen ausgewaschen. Wenn sie das Dach wirklich auf diese Weise reinigen wollen wird deshalb dringend empfohlen, es im Anschluss neu zu beschichten. Selbstverständlich stellen wir im Hausjournal auch Beiträge zum [Beschichten von einem Dach] für Sie bereit.