Platztechnische Überlegungen
Um aus Waschmaschine und Trockner einen Turm zu bauen, müssen bestimmte Voraussetzungen bei beiden Geräten gegeben sein. Man sollte diese Lösung grundsätzlich nur dann wählen, wenn wirklich keine andere Möglichkeit besteht.
Schlechte Ergonomie
Sich nach der Wäsche in der Waschmaschine bücken zu müssen, und sie nach oben in den Trockner zu legen, ist für den Rücken eine schwere Belastung. Insbesondere Menschen mit bereits bestehenden Rückenbeschwerden sollten daran denken.
Das Ein- und Ausräumen der Waschmaschine und des Trockners stellen eine sehr ungünstige Bewegungsweise dar. Außerdem verschenkt man so die Chance, durch ein Höherstellen der Waschmaschine wenigstens das Einräumen und Sortieren der Wäsche rückenschonender zu gestalten.
Wenn beide Geräte nebeneinander stehen, kann man beide um 30 – 50 Zentimeter höher stellen, und so die Belastung für den Rücken stark vermindern. Die obere Fläche beider nebeneinander stehender Geräte kann dabei dann auch zum Abstellen des Wäschekorbs und zum bequemen und rückenschonenden Sortieren der Wäsche benutzt werden.
Alternative: Waschmaschine in der Küche
Wenn im Badezimmer nicht genug Platz ist, könnte man auch überlegen, die Waschmaschine in die Küchenzeile zu integrieren. Mit entsprechenden Blenden ist das auch optisch ansprechend. Im Badezimmer muss dann nur noch der Trockner Platz finden.
Selbst beide Geräte räumlich zu trennen ist immer noch ergonomischer, als sie übereinander zu stellen.
Auch Kellerräume bieten oft die Möglichkeit, eines oder beide Geräte außerhalb des Badezimmers unterzubringen.
Beim Neubau besteht auch die Möglichkeit, gleich einen Wäscheschacht mit einzuplanen, der die Schmutzwäsche vom Schlafzimmer und vom Badezimmer aus direkt in den Kellerraum vor die Waschmaschine befördert.
Technische Hindernisse beim Übereinanderstellen
Wenn der Trockner auf die Waschmaschine gestellt wird, bringt das einige technische Probleme mit sich, die beachtet oder gelöst werden müssen.
Gewicht
Bevor der Turm gebaut wird, muss zuerst mit dem Hersteller der Waschmaschine geklärt werden, ob die Maschine überhaupt in der Lage ist, das zusätzliche Gewicht des Trockners auch auf längere Sicht zu tragen.
Nicht alle Maschinen sind dafür ausgelegt. Herstellerangaben sollten dabei immer möglichst durch eine schriftliche Bestätigung nachgewiesen werden. Im Beschädigungsfall kann es sonst Probleme geben.
Das Gewicht des Trockners muss dabei natürlich bekannt sein. Beim Neukauf eines Trockners sollten die vom Hersteller der Waschmaschine angegebenen Gewichtsgrenzen unbedingt beachtet werden.
Für die Tragfähigkeit der Waschmaschine ist nicht nur das Gesamtgewicht des Trockners, sondern auch die Größe der Auflagefläche entscheidend, da beim Stapeln unbedingt die entstehende Punktlast berücksichtigt werden muss. Je kleiner die Auflagefläche, desto höher das punktuelle Gewicht.
Berücksichtigt werden muss dabei natürlich auch, welches Gewicht der Trockner auf die Waschmaschine punktuell ausübt, wenn er gefüllt ist. Nasse Wäsche kann sehr schwer sein.
Statik
Waschmaschine müssen, um korrekt arbeiten zu können, unbedingt völlig exakt in der Waage stehen. Ansonsten kann es zu einer Unwucht der Maschine und daraus resultierend zu Lagerschäden kommen. Die
Waschmaschine ist dann oft schon nach wenigen Jahren völlig zerstört, ein Lageraustausch lohnt sich aufgrund der Kosten bei Waschmaschinen häufig nicht mehr.
Hier ist auch auf die Stabilität des Untergrunds zu achten. Der Untergrund darf nicht nachgeben, da sonst das Gewicht des Trockners die Maschine aus der Waage bringen könnte.
Bewegungen und Absturzsicherung
Waschmaschinen bewegen sich beim Schleudern, aber auch schon geringfügig während der Waschgänge. Die Bewegungen nehmen mit fortschreitender Abnutzung der Waschmaschine noch zu.
Auch wenn die Waschmaschine mit hohen Touren schleudert (beim Einsatz eines Trockner sind 1600 Schleudertouren pro Minute empfehlenswert, damit die Wäsche trocknergeeignet ist) darf der Trockner nicht so stark in Bewegung geraten, dass er herunterfallen könnte.
Umgekehrt dürfen auch Bewegungen oder Verschiebung des Trockners nicht dazu führen, dass die Waschmaschine aus der Waage gerät und eine Unwucht der Trommel verursacht wird. Maschinen mit Unwuchterkennung können dann mitten im Programm stehen bleiben, andere können schon nach wenigen Jahren schwere Lagerschäden aufweisen und damit unbenutzbar werden.
Befestigung des Trockners
Um den Trockner vor dem Herunterfallen zu sichern, gibt es sogenannte Aufsetzrahmen. Diese Rahmen ermöglichen eine stabile und sichere Befestigung des Trockners auf der Waschmaschine.
Befestigungsrahmen gibt es entweder vom Waschmaschinenhersteller, aber auch als Universalrahmen für rund 20 – 25 EUR. Idealerweise verteilen sie auch das Trocknergewicht gleichmäßig auf die Deckplatte der Waschmaschine und sorgen so für eine geringere punktuelle Belastung der Waschmaschine.
Der Aufsetzrahmen sollte so genau wie möglich passen, die vom Hersteller angebotenen Modelle sind immer zu bevorzugen. Universalrahmen sind immer nur die zweitbeste Lösung.