Gefahren durch Strahlmittel
Von jedem Strahlmittel gehen grundsätzlich Gefahren für die Gesundheit aus. Sie betreffen in erster Linie die Haut, können aber – je nach Korngröße – auch die Atemwege betreffen.
Besonders gefährlich ist der Einsatz von Quarzsand, wie er häufig in Dritte-Welt-Ländern bis heute praktiziert wird. Es besteht die Gefahr einer Silikose (Staublunge). Der Einsatz von Quarzsand als Strahlmittel ist deshalb verboten.
Silikose
Feine Quarzstaubpartikel, die bei unzureichendem Schutz über die Atemwege in die Lunge gelangen können, verursachen die sogenannte Staublunge. Diese feinen Partikel können nicht mehr ausgeschieden werden, und lagern sich innerhalb kürzester Zeit in der Lunge an.
Es kommt zu Atemschwierigkeiten, im weiteren Verlauf dann zur Ausbildung einer sogenannten Fibrose. Das Bindegewebe in der Lunge vermehrt sich immer weiter, die sauerstoffaufnehmende Oberfläche der Lunge wird immer kleiner. Das Geschehen kann nicht aufgehalten werden. Am Ende droht fast immer Lungenkrebs.
Gefahren für die Haut
Strahlmittel können, insbesondere wenn sie abrasiv wirken, die Haut stark reizen. Sie gelangen bei nicht ausreichender Schutzkleidung auch in Gewebsfalten und sind je nach Partikelgröße oft auch nur schwer zu entfernen. Abrasive Strahlmittel können massive Hautreizungen und Entzündungen hervorrufen, die sehr schmerzhaft sind.
Unbedingt erforderliche Schutzmaßnahmen
Beim Sandstrahlen sind unbedingt ausreichende Schutzmaßnahmen einzuhalten, unabhängig von der Art des Strahlguts.
Schutz der Atemwege
Gestrahlt werden darf – außer beim Trockeneisstrahlen – nur in einer Strahlkabine. Herumfliegendes Strahlmittel gefährdet nicht nur die Umwelt, sondern auch die Gesundheit, weil es besonders bei kleinen Korngrößen auch kaum vollständig entfernt werden kann.
Die Atemwege müssen beim Arbeiten mit Sandstrahlgeräten unbedingt durch eine geeignete Atemmaske geschützt werden, die auch kleinste Teilchen nicht durchlässt. Es gibt Schutzhauben mit integriertem Atemschutz, die für das Sandstrahlen ausgelegt sind.
Schutz der Augen
Wenn nicht ohnehin eine komplette Schutzhaube getragen wird, müssen die Augen auf jeden Fall durch eine geeignete Schutzbrille geschützt sein. Diese Brille muss unbedingt völlig staubdicht sein und eng anliegen. Schon kleinste Teilchen können schwere Reizungen und Entzündungen im Auge hervorrufen.
Handschuhe
Die Dicke der Handschuhe bemisst sich nach der Art des Strahlguts und seiner Abrasivität. In der Regel sollte die Dicke der Handschuhe aber aus Sicherheitsgründen möglichst 2 – 3 mm nicht unterschreiten. Im Idealfall sollten die Handschuhe auch die Unterarme bedecken. Gummi ist hier gut geeignet.
Kleidung
Für den professionellen Bereich gibt es spezielle, völlig dichte Schutzanzüge für den Körper. Sie sind für Sandstrahlarbeiten ideal. Es gibt sie für verschiedene Einsatzzwecke entweder aus Stoff oder aus Leder oder aus Stoff mit Lederbesatz.
Ansonsten eignen sich auch Overalls, die möglichst staubdicht sein sollten. Sie müssen auch ausreichend dick ausgeführt sein und keine Verschlüsse aufweisen, durch die Staub dringen kann.