Verbot des Sandstrahlens mit Quarzsand
In Deutschland ist das Strahlen mit Quarzsand aufgrund der bestehenden gesundheitlichen Gefahren verboten. Das gilt natürlich auch für den Heimwerkerbereich. Die hohen gesundheitlichen Risiken sollte man in keinem Fall auf sich nehmen, auch wenn man die Ausrüstung hat.
In vielen Ländern besteht dieses Verbot nicht – zum Schaden sehr vieler Arbeiter in Billiglohnländern. Bei der Herstellung von Textilien wird häufig aus Kostengründen der billige Quarzsand eingesetzt, um beispielsweise bei Jeans eine „Used-Optik“ zu erzielen. Trotz vieler Maßnahmen und Kampagnen wird das Verfahren in diesem Bereich – mangels kostengünstiger Alternativen – dennoch bis heute fast uneingeschränkt angewendet.
Gesundheitsgefahren beim Strahlen mit Quarzsand
Quarzsand besteht fast nur aus Quarzkörnern. Der besonders feinkörnige Sand zerstäubt beim Strahlen noch weiter, und bildet feinste Stäube. Diese Stäube gelangen in jede Ecke und sind durch Dichtungen kaum aufzuhalten.
Eine Erkrankung, die durch das Einatmen dieser Stäube schon nach kurzer Zeit entstehen kann, ist die sogenannte Silikose oder Staublunge. Sie ist bei vielen Textilarbeitern nachgewiesen, früher war sie vorwiegend eine Krankheit von Bergleuten und Hauern. Schon wer kurze Zeit Quarzstäuben ausgesetzt ist, die Siliziumdioxid oder ähnliche Verbindungen des Siliziums enthalten, kann eine Staublunge entwickeln.
Durch das Eindringen kleinster Staubteilchen in die Lunge (weniger als 5 µm groß) kommt es zu einer chronischen Entzündung, da so feine Teilchen nicht mehr durch das Bronchialsystem gefiltert werden können und die Lungenoberfläche erreichen.
Die chronische Entzüdung führt im weiteren Verlauf zu einer Lungenfibrose, das heißt zur krankhaften Vermehrung des Bindegewebes im Alveolarraum. Die eingelagerten Teilchen können aus der Lunge nicht mehr abtransportiert werden, die Entzündung hält deshalb ständig an.
Durch das vermehrte Bindegewebe zwischen den Lungenbläschen und den Blutgefäßen wird das Sauerstoffaufnahmevermögen der Lunge dramatisch verringert. Je mehr Bindegewebe sich bildet, desto geringer ist die Sauerstoffaufnahmekapazität der Lunge.
Die durch die Silikose fast schwarze Lunge kann ihre Arbeit kaum mehr erfüllen, die Folgen sind sehr häufig Lungenkrebs, in sehr vielen Fällen ist auch eine Siliko-Tuberkulose eine Begleitkrankheit. Beide Erkrankungen sind als Berufskrankheiten heute voll anerkannt.
.