Verbot für den Einsatz von Quarzsand
Aufgrund der hohen gesundheitlichen Risiken beim Einsatz von quarzhaltigen Sanden dürfen zum Sandstrahlen heute in Deutschland nur noch gesundheitlich unbedenkliche Strahlmittel verwendet werden.
In vielen Ländern ist Sand aber immer noch ein häufig eingesetztes Strahlmittel, vor allem in der Textilindustrie, um Jeans eine sogenannte „Used-Optik“ zu verleihen. Gerade in Billiglohnländern gibt es weder ein Verbot für den Einsatz dieses Strahlmittels, noch ausreichend Aufklärung.
Sand, der vorwiegend Quarzkörner enthält, erzeugt beim Strahlen feinste Stäube, die sehr schnell in die Lunge gelangen können. Sie werden weder vom Bronchialsystem noch von Masken ausgefiltert.
Da Quarzablagerungen in der Lunge vom Körper nicht mehr ausgeschieden werden können, entsteht schon nach kurzer Zeit eine chronische Entzündung und eine sogenannte Lungenfibrose. Das nennt man Silikose.
Dabei bildet sich laufend neues Bindegewebe, die Sauerstoffaufnahmefähigkeit der Lunge ist immer stärker begrenzt. Zusätzlich zu dieser Staublunge tritt dann in den meisten Fällen eine sogenannte Siliko-Tuberkulose und in späterer Folge dann Lungenkrebs auf. Die Körnung des Sandes ist dabei egal – jeder quarzhaltige Sand bildet Quarzstäube aus feinsten Teilchen.
Alternative Strahlmittel
Alternativ zum Sand werden heute vor allem Hochofenschlacke und Glasperlen eingesetzt. Auch Korund wird häufig verwendet. Zu den seltener verwendeten Strahlmitteln gehören:
- Kunststoffe und Keramikperlen
- Naturstoffe wie Walnussschalen und Maisgranulat
- Metalle wie Schrot, Stahlkies, Stahlguss, Drahtabschnitte
In manchen Bereichen kommen sie wegen ihrer besonderen Eigenschaften dennoch zum Einsatz.
Trockeneisstrahlen
Das Strahlen mit Trockeneis ist eine besonders schonende Strahlmethode, die aber nicht abrasiv, sondern nur oberflächenreinigend wirkt. Hier wird mit Trockeneisperlen gestrahlt, die von einer besonderen Eismaschine erzeugt werden. Sie bestehen aus gefrorenem Kohlendioxid mit einer Temperatur von -78°C.
Beim Auftreffen auf eine Oberfläche werden durch die niedrige Temperatur die obersten Schichten des Werkstoffs spröde und platzen ab. Dadurch werden die Oberflächen von angelagertem Schmutz wirkungsvoll befreit, es kommt zu keiner Staubbildung und es müssen keine Reste entsorgt werden, da das Kohlendioxid sofort in den gasförmigen Zustand übergeht und entweicht.