Moderne Bitumenbeschichtungen
Bitumen selbst ist ein zähelastischer Stoff und braucht deshalb Zusatzstoffe, um verarbeitbar zu werden. Deshalb wird es mit Wasser und Emulsionen gemischt. Zusätzlich wird auch Kunststoff zugegeben, um die Mischung später druckfest und elastisch zu machen. Diese Mischung heißt dann KMB (kunststoffmodifiziere Bitumen-Dickbeschichtung).
Verarbeitungsnormen
Für die Verarbeitung von Bitumen-Dickbeschichtungen muss man sich gleich nach mehreren unterschiedlichen Normen richten. Neben der verbindlichen „Richtlinie für Planung und Ausführung von Abdichtungen mit KMB“ sind auch immer noch zwei weitere Normen zu beachten:
- die DIN 18195 (Bauwerksabdichtung) und
- die ATV DIN 18336.
Die Verarbeitung von Bitumen Dickbeschichtungen ist also anspruchsvoller, als sie zunächst auf den ersten Blick aussieht. Für diese sogenannte „Schwarze Wanne“ (Abdichtung der Kelleraußenwände) gelten sogenannte „Lastfälle“, die bestimmen, wie die Abdichtung beschaffen sein muss.
Dabei wird unterschieden, gegen welche Art von Feuchtigkeit die Beschichtung das Mauerwerk schützen muss:
- Erdfeuchte
- Sickerwasser
- fortleitbares Wasser
- drückendes Wasser etc.
Untergrundbeschaffenheit
Der Untergrund unterhalb einer Bitumen-Dickbeschichtung muss unbedingt völlig tragfest und belastbar sein. Darüber hinaus muss der Untergrund auch frei von allen Verunreinigungen und staubfrei sein. Stoßfugen müssen vorbehandelt werden.
Auftragen der Dickbeschichtung
Das Auftragen kann auf unterschiedliche Weise erfolgen:
- durch Streichen (nur bei sehr dünnen Anstrichen)
- durch Aufspachteln oder durch
- Spritzen (dafür sind spezielle Maschinen notwendig)
Beim Auftrag ist vor allem die korrekte Schichtdicke einzuhalten. Für gewöhnlich bringt man zwei Schichten an, um eine gleichmäßige Dicke zu erreichen. Das sieht auch die DIN 18195 so vor.
Nachbehandlung der Beschichtung
Die Dickbeschichtung selbst muss mithilfe geeigneter Maßnahmen vor direktem Kontakt mit dem Erdreich geschützt werden. Im Allgemeinen verwendet man dazu Bitumenbahnen (889,00 € bei Amazon*) , die man als zusätzlichen Schutz auf die Dickbeschichtung klebt. Auch Noppenbahnen oder Styrodur-Platten sind eine Möglichkeit.
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