Notwendigkeit zum Entfernen
Eine alte Beschichtung zu entfernen kann aus vielerlei Gründen notwendig werden. Bitumenanstriche, vor allem älteren Datums, können sich schon nach 30 – 40 Jahren zersetzen und müssen dann vielfach abgetragen werden, da ihre Zersetzung Feuchteschäden nach sich zieht. Als Ersatz wird dann meist eine neue KMB-Beschichtung (kunststoffmodifiziertes Bitumen) aufgebracht.
Auch bei anderen Gelegenheiten kann es nötig sein, eine Altbeschichtung zunächst zu entfernen. Ein Neubeschichten, bei dem die neue Beschichtung über der alten Beschichtung aufgebracht wird, ist nicht immer möglich.
Methoden zum Entfernen
Grundsätzlich kann man sich auf verschiedene Methoden zum Entfernen verlassen. Die einfachste Methode ist Hammer und Meißel – gerade bei größeren Flächen ist das aber äußerst mühsam und zeitraubend.
Für das professionelle (und wirtschaftliche) Entfernen von Altbeschichtungen stehen drei verschiedene Wege offen:
- Einsatz von Strahlverfahren
- Einsatz von Wärme
- Einsatz von chemischen Mitteln
Strahlverfahren werden vor allem von professionellen Unternehmen eingesetzt, selbst kann man das kaum durchführen. Wärme und chemische Anwendungen kann man aber in der Regel auch selbst anwenden – wenn auch mit Vorsicht.
Strahlverfahren
Hier kommen vor allem das Trockeneisstrahlen zum Einsatz, daneben auch JOS-Strahlverfahren oder das Feinstrahlverfahren. Mehr über das Trockeneisstrahlen finden Sie in diesem Beitrag. Beim JOS-Verfahren handelt es sich um ein sehr erfolgreich angewendetes Feuchtstrahlverfahren, das aber nicht überall möglich ist (hohe Durchfeuchtung der Bauteile). Feinstrahlverfahren arbeiten dagegen mit schneidendem Strahlgut.
Wärmeverfahren
Durch Wärme (Gasbrenner, Speedheater) wird die Bitumenschicht erweicht und lässt sich danach mit einem Spachtel abkratzen. Profis verwenden zusätzlich zum Gasbrenner häufig auch noch Benzin als Lösungsmittel, das ist allerdings nicht ungefährlich.
Atemschutz und entsprechende Vorsicht sollten bei dieser Methode unbedingt beachtet werden.
Chemisches Verfahren
Bestimmte Lösungsmittel, meist in Gelform, werden bei dieser Methode auf die Beschichtung aufgetragen und müssen einige Zeit (bis zu einer Stunde) einwirken. Die angelösten Schichten können dann ebenfalls mit einer Spachtel abgetragen werden. Auch hier empfiehlt sich Atemschutz.