Warum ist eine Dachrinnenvereisung problematisch?
Wenn stehendes Wasser in einer Dachrinne bei kalten Wintertemperaturen gefriert, ist das sowohl für die Funktion des Dachrinnensystems, als auch für seine Komponenten selbst nicht gut. Und zwar aus folgenden Gründen:
- Vereisungen behindern den Abfluss des Niederschlagswassers
- Vereisungen können Rinne und Fallrohr zum Platzen bringen
Eisklötze in der Dachrinne können, wenn sie groß genug geworden sind, den Abfluss weiteren Niederschlagswassers behindern. Das führt dazu, dass die Dachrinne überläuft und womöglich zu unerwünschten – und sogar unerlaubten – Wasserduschen auf nachbarlichem oder öffentlichem Gelände. Da Wasser während des Gefrierprozesses im Volumen gegenüber seiner flüssigen Form anschwillt, führen Vereisungen in Dachrinne und Fallrohr außerdem zu Materialspannungen – und im schlimmsten Fall zu Aufplatzungen.
Wie lassen sich Vereisungen auftauen?
Ist das Dachrinnensystem einmal vereist, gilt es zunächst, das Eis aufzutauen, um negative Folgen möglichst gering zu halten. Hierfür bieten sich einige Hausmittel an:
- Auftauen mit Salz
- Auftauen mit warmem Wasser
- Lösen von Eisklötzen mit dem Gummihammer
Sie können versuchen, das Eis anzutauen, um größere Blöcke per Hand aus der Dachrinne und dem Fallrohr herausnehmen zu können. Dazu ist das Einstreuen von (Tau-)Salz eine bewährte Methode. Auch mit warmem Wasser lassen sich Vereisungen an den Kontaktseiten zum Dachrinnenmaterial lösen – allerdings sollten Sie hier zur Schonung der Dachrinne nicht radikal vorgehen. Lassen Sie nur lauwarmes und keinesfalls heißes Wasser in die Rinne einlaufen und tun Sie es nicht bei extremen Minusgraden. Ein zu großer Temperaturschock strapaziert insbesondere Kunststoffmaterial zu stark. Moderate Vereisungen können Sie auch mechanisch durch behutsames Klopfen an die Dachrinne mit dem Gummihammer zu lösen versuchen.
Wie beugt man Vereisungen in der Dachrinne vor?
Am besten ist es natürlich, Vereisungen in der Dachrinne erst gar nicht entstehen zu lassen. Dafür gibt es verschiedene Arten von Dachrinnenbeheizungen. Sie halten die Dachrinne mithilfe von elektrischem Strom auf einer Mindesttemperatur, sodass sich kein Eis bilden kann. Je nach Größe und Form der Dachrinne bieten sich folgende Arten von Dachrinnenbeheizungen an:
- Heizbänder
- Heizleiterschleife
- Heizmatte
Heizbänder sind die einfachste Form der Dachrinnenbeheizung und für alle gängigen, halbrunden Vorhängedachrinnen geeignet. Sie sind in der Regel selbstlimitierend: das bedeutet, dass sie mit einem Temperatursensor ausgestattet sind, mithilfe dessen sie ihre Aktivität an die aktuelle Temperatur anpassen können. So wird niemals zu viel geheizt, die Dachrinne bleibt aber bei kritischen Temperaturen eisfrei. Bei größeren Dachrinnen werden flächendeckendere Heizmatten benötigt, die aber vom Prinzip her so wie Heizbänder funktionieren.