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Fensterläden

Fensterläden mit Lamellen selber bauen: So geht’s!

Von Franz Gruber | 3. November 2024
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Fensterläden mit Lamellen bieten nicht nur Schutz vor Sonne und Witterung, sondern verleihen der Fassade auch einen besonderen Charme. Dieser Artikel bietet eine detaillierte Anleitung zum Bau und zur Montage individueller Fensterläden.

Fensterläden Eigenbau
Die richtigen Maße sind das A und O beim Eigenbau

Planung und Vorbereitung

Um Ihre Fensterläden mit Lamellen erfolgreich zu bauen, sind einige grundlegende Vorbereitungen nötig. Diese Schritte sind essenziell, um spätere Fehler zu vermeiden und ein zufriedenstellendes Endergebnis zu erzielen.

1. Fenster ausmessen: Beginnen Sie mit dem genauen Vermessen der Fenster. Messen Sie die Höhe und die Breite der Fensteröffnung. Berücksichtigen Sie dabei, dass die Fensterläden idealerweise auf jeder Seite ca. 10 cm über das Fenster hinausragen sollten, um ausreichenden Schutz zu gewährleisten.

2. Holzart festlegen: Wählen Sie die passende Holzart für Ihre Fensterläden. Douglasienholz ist eine hervorragende Wahl, da es langlebig und witterungsbeständig ist. Alternativ können Sie auch Fichten-, Kiefer- oder Lärchenholz verwenden. Achten Sie darauf, diese Hölzer gründlich mit Holzschutzmitteln zu behandeln, um sie vor Feuchtigkeit und Insektenbefall zu schützen.

3. Materialliste erstellen: Sorgen Sie dafür, dass alle notwendigen Materialien verfügbar sind, bevor Sie mit dem Bau beginnen. Zu den benötigten Materialien gehören:

  • Gehobelte Nut- und Federbretter (mindestens 25 mm stark)
  • Holzbalken für die Querfriese
  • Fertige oder selbst hergestellte Lamellen
  • Ladenbänder (Scharniere)
  • Schrauben und Dübel
  • Holzleim
  • Holzschutzmittel
  • Farbe oder Lasur

4. Werkzeug bereitlegen: Stellen Sie sicher, dass alle Werkzeuge, die für den Bau benötigt werden, griffbereit sind. Die benötigten Werkzeuge umfassen:

  • Zollstock, Bleistift und Winkel
  • Hand- oder Tischkreissäge
  • Akkuschrauber
  • Oberfräse (optional, besonders für Schwalbenschwanzverbindungen)
  • Schleifpapier (Körnung 280)
  • Pinsel oder Farbrolle

5. Arbeitsbereich vorbereiten: Richten Sie einen geeigneten Arbeitsbereich ein, idealerweise draußen oder in einer gut belüfteten Werkstatt. Legen Sie alle Materialien und Werkzeuge ordentlich bereit, sodass Sie während der Arbeit schnell darauf zugreifen können. Falls Sie Türen und Holzteile vorstreichen möchten, planen Sie genügend Platz für den Trocknungsprozess ein.

6. Zeichnungen anfertigen: Erstellen Sie detaillierte Zeichnungen Ihrer geplanten Fensterläden, um sicherzustellen, dass alle Teile korrekt zugeschnitten und zusammengesetzt werden. Achten Sie dabei auf korrekte Maße und die Position der Lamellen.

Diese Schritte legen die Grundlage für ein erfolgreiches Projekt und führen zu maßgeschneiderten Fensterläden, die nicht nur funktional sind, sondern auch Ihre Hausfassade verschönern.

Bau der Fensterläden

Nachdem Sie alle Vorbereitungen getroffen haben, geht es an den Bau der Fensterläden:

  1. Zuschnitt der Holzlatten: Schneiden Sie die vorbereiteten Nut- und Federbretter sowie die Holzbalken für die Querfriese auf die benötigten Maße zu. Achten Sie darauf, die genauen Längen für die Seitenbretter und die Querfriese zu notieren. Für einen stabilen Fensterladen benötigen Sie zwei Seitenbretter, zwei Querfriese und die Lamellen.
  2. Querfriese einfügen: Die Querfriese geben dem Fensterladen Stabilität. Fräsen Sie in die Vorderseite der Seitenbretter und in die Querfriese passende Nuten, sodass diese perfekt ineinandergreifen. Verwenden Sie Holzleim in den Nuten und verschrauben Sie die Querfriese zusätzlich, um eine dauerhafte Verbindung sicherzustellen.
  3. Lamellen installieren: Je nach Design Ihrer Lamellen schneiden Sie diese zunächst auf die entsprechende Länge zu. Positionieren Sie die Lamellen gleichmäßig zwischen den Querfriesen und Seitenbrettern. Verwenden Sie Kleber sowie kleine Schrauben, um die Lamellen zu fixieren. Sorgen Sie für gleichmäßige Abstände, damit sowohl Belüftung als auch der optische Effekt optimal sind.
  4. Oberflächenbehandlung: Schleifen Sie alle Oberflächen gründlich mit feinkörnigem Schleifpapier (Körnung 280) und tragen Sie danach ein Holzschutzmittel auf, das gegen Feuchtigkeit und UV-Strahlung schützt. Lassen Sie das Mittel gut einziehen und trocknen.
  5. Anstrich oder Lasur auftragen: Nachdem das Holzschutzmittel vollständig getrocknet ist, können Sie Ihre Fensterläden nach Wunsch streichen oder lasieren. Nutzen Sie dabei geeignete Außenfarben oder Lasuren, um einen optimalen Schutz vor Witterungseinflüssen zu gewährleisten. Tragen Sie mindestens zwei Schichten auf und schleifen Sie dazwischen leicht an, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen.

Diese Schritte führen zu maßgeschneiderten Fensterläden, die nicht nur funktional sind, sondern auch optisch Ihre Hausfassade aufwerten.

Montage der Fensterläden

Nachdem Ihre Fensterläden gebaut und vollständig getrocknet sind, können Sie diese nun an der Hauswand montieren. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  1. Vorbereitung der Montage: Das Anbringen der Fensterläden erfolgt idealerweise von innen nach außen, um aufwendige Gerüststellungen zu vermeiden. Fixieren Sie die Fensterläden, indem Sie bei geschlossener Position Keile oben und unten einsetzen.
  2. Position der Kloben anzeichnen: Setzen Sie die Kloben (Metallstifte) in die Ladenbänder ein und drücken Sie sie gegen die Hauswand. Markieren Sie die Bohrlöcher der Kloben mit einem Bleistift. Achten Sie darauf, dass die Kloben etwa 5 cm über die Fensterladenkante hinausragen.
  3. Bohrlöcher erstellen: Entfernen Sie die Kloben und Fensterläden wieder. Bohren Sie die markierten Stellen an der Hauswand mit einem Schlagbohrer vor. Legen Sie ein Stück Holz unter das Bohrloch, um zu verhindern, dass es ausbricht.
  4. Kloben befestigen: Füllen Sie die Bohrlöcher mit einem geeigneten Klebemörtel und setzen Sie die Kloben ein. Achten Sie darauf, dass das Gewinde in Richtung Hauswand zeigt. Lassen Sie den Mörtel vollständig aushärten, was mindestens 12 bis 24 Stunden dauern kann.
  5. Ladenbänder montieren: Befestigen Sie die Ladenbänder fest am Fensterladen. Setzen Sie dann die Fensterläden so, dass sie auf den montierten Kloben aufliegen.
  6. Justierung und Funktionskontrolle: Fixieren Sie die Fensterläden erneut mit Keilen und schrauben Sie die Kloben fest in die Bohrlöcher. Überprüfen Sie, ob die Läden leicht geöffnet und geschlossen werden können. Justieren Sie gegebenenfalls die Position, bis alles einwandfrei funktioniert.
  7. Fensterladenhalterungen anbringen: Zum Schluss montieren Sie die Fensterladenhalterungen. Bringen Sie diese an der Hauswand an, um die Läden bei starkem Wind in Position zu halten.

Durch diese detaillierten Schritte können Sie Ihre selbst gebauten Fensterläden sicher und stabil montieren, sodass sie optimal funktionieren und Ihre Fassade verschönern.

Artikelbild: Lisa F. Young/Shutterstock