Wofür braucht man eine Hinterlüftung bei einem Flachdach?
Eine Hinterlüftung ermöglicht den Zu- und Abfluss von Luft zwischen der oberen Abdichtungsebene eines Flachdachs und der darunter liegenden Dämmschicht. So können bei korrekter Ausführung vor allem Holzdächer vor dem Schicksal des sogenannten selbstkompostierenden Flachdachs bewahrt werden. Außerdem bietet ein Flachdach mit Hinterlüftung einige Vorzüge:
- Verschattungen sind für die Bauphysik kein Problem
- es ist „nachweisfrei“
- es kann flexibel mit Aufbauten wie einer Solaranlage oder einer Flachdachbegrünung kombiniert werden
Ohne Hinterlüftung ist ein Flachdach nicht „nachweisfrei“, weil dann der Tauwasseranfall berechnet werden muss.
Wie funktioniert die Hinterlüftung bei einem Flachdach?
Ein Flachdach mit funktionierender Hinterlüftung erfordert durchaus baulichen Aufwand, damit die Luft auch wirklich in allen Bereichen des Flachdachs wie geplant zirkulieren kann. Die folgenden Punkte entscheiden darüber, ob die Hinterlüftung auch tatsächlich ihren Zweck erfüllt:
- Luftebene sollte parallel zur Neigung des Flachdachs verlaufen
- eine Mindestneigung des Flachdachs von etwa 5 Grad erzeugt durch den Höhenunterschied die nötige Thermik für eine gute Luftzirkulation
- die Belüftungsebene muss möglichst durchgehend sein (sie darf nicht durch viele Oberlichter etc. unterbrochen werden)
Gibt es Alternativen zum Flachdach mit Hinterlüftung?
Flachdächer können heutzutage problemlos auch als Warmdächer ohne Hinterlüftung errichtet werden. So werden häufig zum Beispiel Flachdächer mit Betondecke als modernes Umkehrdach konzipiert. Dabei befindet sich die Abdichtung des Flachdachs direkt oberhalb der tragenden Betondecke. Darüber werden Dämmplatten aus Hartschaum für den Wärmeschutz aufgebracht, die wiederum von einer Kiesschicht oder Begrünung gegen den Windsog gesichert werden.