Positiv- und Negativformen
Bei der Verarbeitung von GFK muss zuerst die Funktionsrichtung beziehungsweise Aufgabe des Werkstücks berücksichtigt werden. Bei sogenannten Positivformen liegt die Zielnutzung an der späteren Innenseite der erstellten Form. Typische Beispiele sind Behältnisse aller Art und der Aufbau des GFK für Pools.
Auf die Außenseite umgedreht wird die Nutzoberfläche bei Negativformen. Die Werkstücke bilden später Baukörper, Teile oder Karosserien. Die Verarbeitung mit Negativformen findet sich vor allem im Minimodellbau von Architektur bis zum Flugmodell. Viele Motorhauben sowohl von Maschinen als auch bei Fahrzeugen werden aus GFK hergestellt.
Trennschicht zwischen Form und Bauteil
Wenn beim späteren Werkstück oder Bauteil die Innenseite genutzt wird, muss die Gießform als Positivform fungieren, bei der Lage an der späteren Außenseite ist die Gießform immer eine Negativform.
Um ein Bauteil oder Werkstück herzustellen, wird in vielen Fällen sowohl eine Negativ- als auch eine Positivform benötigt. Wenn beide Formen aus dem Material GFK gefertigt werden, ist eine Trennschicht aus flüssigem Wachs und einer Lackschicht erforderlich. Vereinfacht gesagt vermeidet sie das Verbinden zwischen Gießform und Werkstück oder Bauteil.
Gewicht und Dichte berücksichtigen
Das Laminieren des GFK ist der überleitende Arbeitsschritt zur eigentlichen Erstellung des endgültigen Werkstücks oder Bauteils. Zu diesem Zeitpunkt sollten bereit alle anderen benötigten Materialien bereitgelegt sein.
Wer GFK selber machen möchte, sollte bei der Vorbereitung an die eventuelle Notwendigkeit oder Unwichtigkeit des Gewichts des Werkstücks denken. Während bei einer Poolschale die Dichte des GFK eine untergeordnete Rolle spielt, ist sie im Modellbau entscheidend.
So verarbeiten Sie Glasfaserkunststoff (GFK)
- Gelcoat
- Epoxidharz
- Glasfaserschnitzel und Glasgewebe
- Trennwachs und Trennlack
- Rovinggewebe
- Elektronische Waage
- Pinsel und/oder Streichrolle
- Mischbehältnisse
- Handschuhe
- Atem- und Augenschutz
- Trennbrett
1. Urform abnehmen
Das Urmodell ist die Basis des Umrisses und der Werkstückform, deren Form von einem vorhandenen Modell abgenommen wird.
2. Trennebene festlegen
Zum Aufziehen auf das Trennbrett müssen Sie die Trennebenen festlegen.
3. Trennschicht aufbringen
Streichen oder sprühen Sie Trennwachs auf die Oberfläche und lackieren Sie PVA-Trennlack auf.
4. Laminieren
Streichen oder spachteln Sie das Gelcoat gleichmäßig auf.
5. Glasfasern verteilen und absaugen
Streuen Sie Glasfasern gleichmäßig auf das noch feuchte Gelcoat. Saugen Sie lose Fasern nach dem Trocknen ab.
6. Kupplungsschicht aufbringen
Rühren nach Epoxidharz und Härter nach Herstellerangabe zu Kupplungsmasse und verteilen Sie diese.
7. Glasfasergewebematten
Legen Sie eine erste Gewebematte auf und bestreichen Sie diese mit GFK-Masse. Legen Sie abwechselnd Glasfasergewebe und Rovinggewebe auf und bauen Sie Schicht für Schicht Ihr Werkstück auf.