Bedingte Entfernbarkeit im flüssigen Zustand
Gießharz besteht aus dem Harz selber und einem härtenden Zusatzstoff. Gemeinsam lösen sie den chemischen Aushärtungsvorgang aus. Normalerweise ist das härtende Element in genau dem Maße zugesetzt, dass Gießharz gerade so die Verflüssigung oder Viskosität aufweist, um seine Verarbeitungsfähigkeit zu gewährleisten.
Wenn bei der Verarbeitung Tropfen danebengehen oder eine Gießform nicht dicht ist, kann das Entfernen der noch flüssigen Masse mit Hilfe von Reinigungsbenzin erfolgen. Ein sofortiges Abtupfen und Aufnehmen des Harzes mit einem saugfähigen Lappen entfernt zumindest den pfützenförmig verteilten Harz direkt auf der Oberfläche. Dieses Vorgehen gilt auch für das Entfernen von Kunstharzlacken.
Äußerste Vorsicht bei der Verarbeitung
Bei porösen Gießuntergründen wie Holz oder Öffnungen im Gießgrund wie Estrichrissen, Fugen oder auf beschädigten Karosserieformen ist der bereits in Vertiefungen und Poren eingelaufene und eingesickerte Gießharz nicht mehr zu entfernen.
Bei der Verarbeitung von Gieß- oder Kunstharz ist sowohl bezüglich des Atemschutzes als auch der Haut äußerste Vorsicht anzuwenden. Sollte bei einem Unfall Gießharz auf der Haut gelandet sein, ist sofortiges Waschen mit Reinigungsbenzin empfehlenswert. Anschließend sollte der Haut viel Fett beispielsweise durch Butter, Speise- oder Babyöl zugeführt werden.
Ausgehärtetes Gießharz entfernen
Wenn Gießharz ausgehärtet ist, ist er mit Hartkunststoff zu vergleichen und entsprechend mechanisch bearbeitbar. Als Werkzeuge zum Entfernen von Gießnähten, Überhängen und sonstigen unerwünschten Spuren empfehlen sich:
- Dremel
- Feilen
- Skalpelle
- Laub-, Glas- und Metallsägen
Auch bei Bearbeitung des ausgehärteten Gießharzes bleibt zu beachten, dass Zerspanung und Erwärmung zu giftigen Ausdünstungen führen. Gießharz sollte in jedem Aggregatzustand nur mit Atem- und Augenschutz bearbeitet werden.