Glaskeramik und verschiedenen Technologien zum Erhitzen
Zunächst einmal wollen wir kurz erklären, für welche Kochfelder die nachfolgenden Informationen geeignet sind. Glaskeramik findet sich in Kochfeldern mit unterschiedlichen Technologien, die zum Erhitzen genutzt werden:
- Glaskeramikkochfeld mit Halogen-/Infrarottechnologie
- Glaskeramikkochfeld mit Induktion
- Glaskeramikkochfeld mit Gas (Gas auf Glas, Gas unter Glas)
Das als Ceranfeld bekannte Glaskeramikkochfeld
Umgangssprachlich wird insbesondere das Glaskeramikkochfeld mit Halogentechnologie auch als „Ceranfeld“ bezeichnet. Das ist jedoch der Produktname der Schott AG, die das Glaskeramikkochfeld maßgeblich entwickelte in den 1970ern. Dabei handelt es sich um die Glaskeramik, die beim Einschalten ein rotes Kochfeld zeigt, welches auch entsprechend heiß wird.
Die Vor- und Nachteile von Glaskeramik beim Reinigen
Beim Reinigen von Glaskeramik sind teilweise die Eigenschaften von Vorteil, müssen andererseits aber auch in besonderen Situationen reaktionsschnell bedacht werden. Daher zunächst die grundlegenden Eigenschaften von Glaskeramik auf Kochfeldern:
- extrem hitzebeständig
- sehr schlecht wärmeleitend
- dehnt sich bei Hitze nicht aus
- zieht sich bei Kälte nicht zusammen (sogenannte Null-Ausdehnung)
- kann beschichtet werden (beispielsweise mit Graphit zur Erdung gegen Ableitstrom)
Für das regelmäßige, normale Reinigen Ihres Kochfeldes
Mehr zu den Vor- und Nachteilen von einem Induktionskochfeld als auch über andere Glaskeramikkochfelder können Sie nachlesen, wenn Sie diesem Link folgen. Zum gewöhnlichen Reinigen von Ihrem Glaskeramikkochfeld können Sie ohne Weiteres eines der nachfolgenden Produkte verwenden:
- spezieller Glaskeramik-Kochfeld-Reiniger
- herkömmlicher Glasreiniger
- verschiedene Hausmittel, die auch zum Glasreinigen Verwendung finden
Achten Sie auf die Abdichtung
Einzig mit Blick auf die Dichtung oder das abdichtende Silikon zwischen Glaskeramik und Küchenarbeitsplatte sollten Sie Acht geben, dass keine säurehaltigen Flüssigkeiten an diese Dichtung gelangen, die sie womöglich auflösen könnten.
Reinigen Sie das Kochfeld nach dem Abkühlen
Ansonsten warten Sie mit dem Reinigen vom Glaskeramikkochfeld immer, bis dieses abgekühlt ist. Insbesondere, wenn Sie über die noch heißen Kochfelder wischen, bilden sich Flecken, die förmlich eingebrannt sind. Daneben gibt es aber tatsächlich Stoffe, die sich gerne in ein Glaskeramikkochfeld einbrennen.
Eingebrannte Speisereste
Beispielsweise das mit Kartoffelstärke versetzte Wasser von Kartoffelknödeln oder Salzkartoffeln. Aber auch überkochende Milch gehört zu den typischen Klassikern bei eingebrannten Stoffen auf der Glaskeramikoberfläche. Einige andere Stoffe dagegen verbrennen und trocknen regelrecht aus, sodass sie einfach weggewischt werden können.
Den Schaber richtig anwenden
Hat sich nun aber etwas eingebrannt, benutzen Sie zum Reinigen einen speziellen Schaber. In den Schaber wird eine gewöhnliche Einfachrasierklinge eingesetzt. Dann schaben Sie in einem Winkel von ungefähr 45 Grad über die eingebrannten Speisereste. So stellen Sie sicher, dass nicht das Cerandfeld zerkratzt.
Ausnahmezustand: Zucker auf dem heißen Glaskeramikkochfeld
Nun gibt es aber doch einen Stoff, der ein wahrer Feind von Glaskeramik ist: Zucker. Wer schon einmal Zucker angeröstet (kandiert) hat, wird wissen, dass dieser zähflüssig und vor allem extrem klebrig wird. Dazu kommt, dass er sich, wie auch alle anderen Materialien, bei Wärme ausdehnt und bei Kälte zusammenzieht.
Zucker und Glaskeramik bedeutet gegenläufige Eigenschaften beim Ausdehnen
Genau das kann einem Kochfeld aus Glaskeramik zum echten Verhängnis werden, da es, wie wir bereits geschrieben haben, eine sogenannte Null-Ausdehnung besitzt. Kommt nun Zucker auf eine heiße Glaskeramik, klebt dieser extrem fest und dehnt sich natürlich aus. Kühlt die Glaskeramik nun ab, will sich der Zucker zusammenziehen, die Glaskeramik aber nicht.
Ausmuschelungen an der Glaskeramik
Nur klebt der Zucker tatsächlich so dermaßen am Glaskeramikkochfeld fest, dass es zu Spannung im Material kommt. Nicht selten bricht dann die mit dem Zucker verbackene Glaskeramik aus der ganzen Platte heraus – eine sogenannte Ausmuschelung ist entstanden. Die schränkt zwar nicht die Funktion des Glaskeramikkochfelds ein, sieht aber sehr unschön aus. Für viele Verbraucher ist es ein Grund, das Ceranfeld auszutauschen.
Die letzte Chance, die Glaskeramik noch zu retten
Geschieht ein solches Malheur, müssen Sie schnell reagieren. Nehmen Sie sofort den Schaber zur Hand und versuchen Sie den Zucker noch vor dem ersten Abkühlen so vollständig zu entfernen. Bei einem Induktionskochfeld, das nicht so heiß wird, können Sie außerdem während des Kochens ein spezielles hitzebeständiges Tuch auf die Glaskeramik legen, da bei der Induktion nur der Topf richtig heiß wird.