Vorteile einer innenliegenden Flachdachentwässerung
Die innenliegende Flachdachentwässerung bietet mehrere wesentliche Vorteile. Ein entscheidender Vorteil ist die ungestörte Ästhetik Ihres Gebäudes, da die Fallrohre im Inneren verlegt werden und von außen nicht sichtbar sind. Dies trägt zu einem harmonischen und sauberen Erscheinungsbild bei.
Zudem sind die Rohre vor äußeren Witterungseinflüssen geschützt. Da sie im Inneren des Gebäudes verlaufen, sind sie vor Temperaturschwankungen, UV-Strahlung und Frost besser geschützt, was ihre Lebensdauer erhöht und den Wartungsaufwand verringert.
Innenliegende Entwässerungssysteme sind auch sehr leistungsfähig. Moderne Systeme sind dazu ausgelegt, große Wassermengen effizient abzuleiten, wodurch das Risiko von Wasseransammlungen auf dem Dach minimiert wird. Des Weiteren sind innenliegende Systeme flexibel anpassbar. Sowohl Freispiegelströmung als auch Druckströmung sind möglich, wodurch sie für verschiedene Bauvorhaben und Dachgrößen geeignet sind.
Planung und Umsetzung der innenliegenden Flachdachentwässerung
Die Planung und Umsetzung einer effizienten innenliegenden Flachdachentwässerung ist entscheidend für die langanhaltende Funktionalität und Sicherheit Ihres Gebäudes. Verschiedene Aspekte sind hierbei zu berücksichtigen:
Gefälle und Dachaufbau
Ein korrekt geplantes Gefälle ist entscheidend, um Regenwasser zuverlässig abzuleiten und Stauwasserbildung zu verhindern. Ein allgemeines gleichmäßiges Gefälle von 2 bis 3 % wird empfohlen, wobei im Umkreis von etwa 50 cm um den Ablauf das Gefälle 4 bis 5 % betragen sollte. Dies erhöht die Sicherheit gegen Rückstau. Das Gefälle lässt sich durch die Verwendung von Gefälleestrich oder keilförmiger Wärmedämmung realisieren.
Hauptentwässerungssystem
Planen Sie das Hauptentwässerungssystem unter Berücksichtigung der Dachgeometrie, zu erwartenden Regenmengen und der spezifischen Abflusskapazitäten. Die Systeme müssen so dimensioniert sein, dass sie auch bei starken Regenfällen effektiv funktionieren. Achten Sie darauf, dass Laubfänger oder Schutzgitter die Abflussleistung nicht beeinträchtigen.
Notentwässerung
Eine Notentwässerung ist essenziell für extreme Wetterbedingungen. Sie muss die Differenz zwischen Bemessungsregen und seltenen Starkregenereignissen ableiten können. Präzise Platzierung und Dimensionierung der Notentwässerungseinrichtungen sind hierbei entscheidend.
Praktische Tipps
Verwenden Sie hochwertige Materialien und Zubehörteile, um die Langlebigkeit der Entwässerungsanlage sicherzustellen. Planen Sie regelmäßige Wartungszyklen ein, um Ablagerungen und Verstopfungen zu vermeiden. Achten Sie zudem darauf, dass alle Anschlussstellen dicht und frostgeschützt sind.
Ausführung der innenliegenden Flachdachentwässerung
Die korrekte Ausführung der innenliegenden Flachdachentwässerung ist entscheidend für die Funktion und Sicherheit Ihres Daches:
Vorbereitung und Montage der Dachabläufe
Planen Sie die Position der Dachabläufe sorgfältig, vorzugsweise am tiefsten Punkt der Dachfläche und mindestens 30 cm entfernt von allen aufgehenden Bauteilen. Verwenden Sie Dachabläufe mit Einbaumanschetten, die mit den Abdichtungsbahnen des Flachdachs verklebt oder verschweißt werden, und achten Sie auf eine sorgfältige Abdichtung, um Leckagen zu verhindern.
Berücksichtigung der Neigungen und Gefälle
Stellen Sie sicher, dass das Gefälle des Dachs mindestens 2 % beträgt, um Pfützenbildung zu minimieren. Im Nahbereich des Dachablaufs sollte das Gefälle 4 bis 5 % betragen.
Installation der Entwässerungsrohre
Verlegen Sie die Entwässerungsrohre senkrecht nach unten und verbinden Sie sie mit dem inneren Rohrsystem. Verwenden Sie gedämmte Rohrsysteme, um Wärmebrücken und Vereisung zu verhindern. In stark frostgefährdeten Gebieten ist der Einsatz einer Begleitheizung empfehlenswert.
Anwendung von Dränagerosten
Dränageroste über den Dachabläufen können die Mindesthöhe der baulichen Anschlüsse reduzieren und barrierefreien Zugang zu Dachterrassen ermöglichen, während sie die Entwässerungseinrichtungen vor Verstopfungen schützen.
Regelmäßige Wartung und Kontrolle
Planen Sie regelmäßige Wartungszyklen ein. Zweimal im Jahr sollten die Entwässerungsanlagen inspiziert und gereinigt werden, um Ablagerungen und Verstopfungen zu vermeiden. Überprüfen Sie insbesondere die Funktion der Dränageroste und Laubfänger.
Relevante Normen
Bei der Planung und Umsetzung einer innenliegenden Flachdachentwässerung sind spezifische Normen zu beachten:
- DIN 18531-1: Anforderungen an die Abdichtung von Dächern, Balkonen, Loggien und Laubengängen.
- DIN EN 12056-3: Schwerkraftentwässerungsanlagen innerhalb von Gebäuden, insbesondere die Dachentwässerung.
- DIN 1986-100: Entwässerungsanlagen in Gebäuden und Grundstücken.
- DIN EN 1253-1: Anforderungen an Abläufe für Gebäude, inklusive Bodenabläufe mit Geruchverschluss.
- DIN 18532: Abdichtung von befahrbaren Verkehrsflächen aus Beton.
Ergänzend zu diesen Normen sind die Flachdachrichtlinien des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) von Bedeutung. Diese enthalten praktische Hinweise zur Ausführung und Wartung von Flachdächern sowie spezifische technologische und praktische Empfehlungen.
Durch die Beachtung dieser Normen und Richtlinien stellen Sie sicher, dass Ihr Flachdachentwässerungssystem den notwendigen technischen und rechtlichen Anforderungen entspricht und somit langfristige Funktionalität und Sicherheit gewährleistet.