Manche mögen’s feucht
Insekten und anderes kleines Getier können ganz schön lästig werden. Vor allem, wenn sie gehäuft in der eigenen Wohnung auftreten. Als ungebetene Gäste besiedeln sie Ritzen im Gemäuer, Rollladenkästen oder Raumnischen und kriechen bei bestimmten Gelegenheiten aus ihren Verstecken hervor.
Nicht nur, dass sie bei manch einem Ekel erregen – manche Arten können auch Krankheiten übertragen und Allergien auslösen oder Schäden an Einrichtungsgegenständen und der Bausubstanz anrichten. Meist sind sie zwar harmlos und auf ihre Weise sogar manchmal nützlich. Die Wohnung mit ihnen teilen möchten aber trotzdem die wenigsten.
Um einer mehr oder minder ausartenden Plage Herr zu werden, ist es immer entscheidend zu wissen, was die Tiere angelockt und zum Bleiben bewegt hat. Insekten und Spinnentiere, zu denen das meiste Wohnungsungeziefer gehört, sind meistens auf ein bestimmtes klimatisches Milieu angewiesen, um sich gut entwickeln zu können.
Und bei vielen Arten ist Feuchtigkeit dabei ein ganz wesentlicher Faktor. Nur wenige Insekten und Spinnentiere, die unsere mitteleuropäischen Behausungen unsicher machen, brauchen ein explizit trockenes Klima – Spinnmilben wären hier ein Ausnahmebeispiel. Die meisten mögen es aber feucht. Zum Beispiel:
- Silberfischchen
- Staubmilben
- Flöhe
- Bettwanzen
- Küchenschaben
Für diese Ungeziefer-Auswahl ist eine hohe Luftfeuchtigkeit ein entscheidender Wohlfühlfaktor. Sie tummeln sich deshalb auch am liebsten in den feuchtesten Räumen der Wohnung wie dem Bad, der Küche oder dem Keller.
Von den hier aufgelisteten Tieren sind Silberfischchen sicherlich diejenigen, die am stärksten auf Feuchtigkeit und außerdem auf kühle Temperaturen angewiesen sind. Sie brauchen für eine optimale Entwicklung eine Luftfeuchtigkeit von 80%, was für Wohnräume sehr hoch ist. Und nicht nur für ihr reines Wohlbefinden brauchen sie die Feuchtigkeit: auch sekundär profitieren sie von ihr, denn Schimmel gehört zu ihren Lieblingsspeisen. Das bedeutet, dass bei dauerhafter Feuchtigkeit in der Wohnung Schimmel und Silberfischbefall gleichermaßen zum Problem werden.
Bei den weiteren Ungezieferarten ist es meist nur primär ein warmfeuchtes Milieu, das sie für ihre Entwicklung brauchen. Vor allem Milben wie die bei Allergikern berühmt-berüchtigte Hausstaubmilbe und auch Flöhe, Wanzen und Küchenschaben haben es gern warm und feucht.
Wie das feuchtigkeitsliebende Ungeziefer bekämpfen?
Ungeziefer aus der Wohnung zu bekommen, kann einen ganz schön langen Atem erfordern. Mit Chemie wird man allenfalls kurzfristigen Erfolg haben: denn mit abtötenden Mitteln bekämpft man nur das Symptom und handelt überdies nicht sonderlich tier- und umweltfreundlich.
Besser ist es, wie bei so Vielem, an die Ursache heranzugehen und die Feuchtigkeit in der Wohnung zu reduzieren. Das beugt außerdem Schimmel und Pilzbefall vor und ist auch besser für die Bausubstanz. Für ein trockeneres Klima mit 40 bis 60% Luftfeuchtigkeit ist vor allem konsequentes Lüften wesentlich. Stoßlüften Sie am besten täglich ein bis 3 Mal für etwa 5 Minuten. Am wirksamsten ist es, wenn Sie einen Durchzug schaffen, indem Sie zwei gegenüberliegende Fenster gleichzeitig öffnen. Bei nicht vorhandenem Fenster im Bad können Sie auch einen Raumentfeuchter nutzen.