Meist nur Kaschieren möglich
Die Bandbreite von Plastikarten ist unüberschaubar groß. In vielen Fällen ist das einfache Einfärben von Kratzern und Gebrauchsspuren die einzige Möglichkeit zur optischen Reparatur. Manche Hartkunststoffe wie beispielsweise bei Autoarmaturbrettern oder manchen Schutzgehäusen können leicht angeschliffen werden.
Hochwertigere Kunststoffe sind mit Wissen zu Material und Handwerk mit Wärme bearbeitbar. Mit einer Heißluftpistole kann die Oberfläche fachgerecht erwärmt und die Kratzer zum „Zufließen“ gebracht werden. Ohne die ausführliche Werkstoffkenntnis entstehen bei diesem Vorgehen allerdings mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Verfärbungen bis hin zu Brandspuren.
Arten und Formen von Plastikoberflächen
Plastik tritt in massiver Form oder als Verkleidungsstoff auf. Bei massiven Kunststoffbauteilen spielt die Durchfärbung eine Rolle. Kratzer werden meist erst durch Farbabweichungen oder Schattenwurf sichtbar. Ein Bodenbelag aus PVC oder Vinyl ist bei der Kratzerentfernung genügsamer. Die meist durchgefärbten Kunststoffe lassen sich mittels Nachfärben und Polieren von sichtbaren Kratzern gut befreien.
Bei Verkleidungen spielt Beschaffenheit, gegebenenfalls Strukturierung und Stärke des Plastiks die wesentliche Rolle. Typische Beispiele sind Hochglanzoberflächen an Küchenfronten oder Tischen. Fast jeder mechanische Eingriff führt zur Ausweitung der Oberflächenbeschädigung bis hin zu blinden und stumpfen Flecken.
Möglichkeiten der Kratzerentfernung
Generell gilt, dass bei der Suche nach Hilfsmitteln interdisziplinär gedacht werden sollte. Kunststoffe und Plastik kommen in vielfältiger Form vor und spezielle Pflege- und Poliermittel sind nie auf die spezifische Einsatzart beschränkt:
- Cockpitspray für Autoarmaturen und Interieur kann auch für Möbel angewendet werden
- Poliertücher aus dem Boots- und Modellbau liefern mögliche Verbesserungen
- Anwärmen mit einem Föhn kann zur „Verengung“ der Kratzerbreite führen
- Anwärmen mit einem Bügeleisen und aufgelegtem Handtuch
- Polierpaste (6,99 € bei Amazon*) n und Schleifmittel aus dem KFZ-Bereich
- Nachfärben mit Faser- und Filzstiften, Autolackstiften oder Schuhcreme
- Zahnpasta beziehungsweise pure Schlämmkreide kreisend aufbringen
- Polituren für Holz- und Glasoberflächen
- Retuschierstifte aus dem Künstlerbedarf
- Pflegeöle und Wachse
- Displaypolituren, Brillen- und CD-Reinigungstücher
- Nasses Polierfilz
Schutz und Prävention gegen Kratzer
Eine ganze Reihe von Methoden zur Kratzervermeidung im Vorfeld bieten sich an:
- Plastikoberflächen nie trocken, sondern mindestens nebelfeucht abwischen
- Transparente Schutzfolien als „Opferfolien“ aufbringen
- Vor der Behandlung von Kratzern mit Staubpinsel von allen Staubpartikeln befreien
- Keine Mikrofaserprodukte beim Abstauben und Abwischen benutzen
Häufig gestellte Fragen
Kann man Kratzer aus Kunststoff vollständig entfernen?
Das ist nur in wenigen Fällen durch professionelle, fachkundige Reparaturen möglich, die aber auch nicht bei jedem Material anwendbar sind. Leichte Kratzer kann man häufig aber gut kaschieren, etwa durch Auspolieren mit nachdunkelnden Polituren.
Wie kann man Kratzer aus dem Plastik beim Auto entfernen?
Das ist immer nur beschränkt möglich. Bei Türverkleidungen und bei der Plastik-Stoßstange ist meist nur ein Kaschieren möglich, was aber beim Einsatz geeigneter Mittel oft gute Ergebnisse bringt. Gut wirken vor allem nachdunkelnde Pflegemittel.
Welche Hausmittel gibt es zum Kratzer entfernen aus Plastik?
Bewährt haben sich Zahnpasta und Natron-Paste (Natron mit Wasser zur Paste gemischt). Beide Mittel sollte man aber immer mit äußerster Vorsicht anwenden, um eine beschädigte Oberfläche nicht noch mehr zu verkratzen. Wärme- und Hitzeanwendungen sollte man eher unterlassen.
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