Pure Schlämmkreide statt Zahnpasta
Wer sich auf die Suche nach hilfreichen Tipps gegen Kratzer im Glastisch oder auch in einem Aquarium, einer Fensterscheibe oder einem Fernseher begibt, landet ziemlich schnell bei der Zahnpasta. Allerdings muss die Zahnpasta einen Inhaltsstoff mitbringen, der die leicht schleifende Wirkung verursacht.
Die Schlämmkreide, chemisch als Kalziumkarbonat bezeichnet, ist in regulären Pasten und „Weißmachern“ enthalten. Gels und Kinderprodukte enthalten keine Schlämmkreide. Kalziumkarbonat kann auch pur in Apotheken und Drogerien erworben werden. Im Prinzip entsteht auch durch das Raspeln von Tafelkreide zu Pulver Schlämmkreide. Sie wird mit Wasser zu einer Paste angerührt. Mit einer alten Zahnbürste werden die Kratzer in Längsrichtung „ausgeschliffen“.
Kanadisches Baumharz
Transparente Harze verschließen Glaskratzer, wobei allerdings die Lichtbrechung des getrockneten Harzes den gewünschten Unsichtbarkeitseffekt verhindert. Wissenschaftler verwenden beim Mikroskopieren das Baumharz der kanadischen Balsamtanne. Es weist nach dem Trocknen den nahezu identischen Brechungswert wie Kronglas auf. Hochwertige Glastische bestehen aus dieser Glasart, die auch für optische Werkzeuge eingesetzt wird.
Das in Apotheken und dem wissenschaftlichen Fachhandel erhältliche Baumharz wird nach dem Aushärten fast unsichtbar. Nach einer Abschlusspolitur sind die Kratzer im Glastisch verschwunden. Das auch als Kanadabalsam bezeichnete Füllmittel ist auch in Mischformen mit Acrylharzen erhältlich. Spezielle Glassorten oder eingefärbte Glastische können so ebenfalls repariert werden.
Der Kratzer muss vor dem Ausgießen von eventuellen Bruchresten wie Scherben und Splittern befreit werden. Eine weiche Zahnbürste ohne weiteres Hilfsmittel reicht meist aus. Um für sehr feine und schmale Kratzer einen höheren Verflüssigungsgrad des Harzes zu erreichen, muss ein giftiges Lösungsmittel wie Xylol verwendet werden.