Abwischen, abkratzen oder abschleifen
Wer mit Kunstharz arbeitet, setzt meist eine individuelle Mischung von Harz, Härter und Zuschlagsstoffen ein. Idealerweise wird ein auf das verwendete Kunstharz eingestelltes Verdünnungsmittel des Harzherstellers bereitgehalten. Mit ihm können noch nicht angehärtete Harzrückstände abgewischt werden.
Manche Hersteller bieten Harzentferner für angehärtete und nach Eigenangaben auch ausgehärtete Kunstharze aller Art an. Auf unempfindlichen Untergründen können diese meist gelartigen Reinigungs- und Lösungsmittel ausprobiert werden. Sie sind allerdings, auch wenn säurefrei, sehr aggressiv und gehören den leicht entzündlichen Stoffen an.
An- und ausgehärtetes Kunstharz wird mittels Schleifen oder Erwärmen entfernt. Bei flachen und dünnen Schichten ist das Erwärmen mit einer Heißluftpistole möglich. Sie erzeugt eine gummiartige Elastizität, die meist ausreicht, um das Kunstharz mit einem Spachtel oder Zieheisen vom Untergrund zu lösen.
Schichten von mehr als zwei Millimetern Stärke können meist nur wie ein statisch fester Werkstoff entfernt werden. Mit einem Exzenterschleifer oder einem Winkelschleifer wird das Kunstharz schichtweise abgetragen. Ohne eine elektrisch betriebene Schleifmaschine mit hoher Schleifkraft ist das Entfernen von hartem Kunstharz nicht möglich.
Gesundheit unbedingt schützen
Allen Methoden zum Entfernen von Kunstharz ist gemein, dass sie erhebliche Gesundheitsschäden verursachen können. Beim Erhitzen entstehen giftige Dämpfe, beim Abschleifen giftige Stäube und Lösungsmittel gehören höchsten Gefährdungsklassen an.
Da abgesehen von den Atemwegen auch Haut und Augen extrem gefährdet sind und aggressiv angegriffen werden, sollte nur mit Handschuhen, Vollgesichtsmaske und von Schutzkleidung bedeckter Haut gearbeitet werden. Die entfernten Kunstharzreste und die eventuellen Reinigungshilfsmittel sind immer als Sondermüll zu behandeln und zu entsorgen.
Schmutzablauf nach Entfernung prüfen
Wenn auf Böden mit Harzfugen oder Harzflächen Entfernungsmittel genutzt werden, muss auf den Entsorgungsweg beim späteren Abspülen geachtet werden. Manche Abflüsse aus Kunststoffrohren vertragen die ablaufenden Substanzen nicht und können beschädigt werden.