Harte und weiche Gesteine
Die wichtigste und erste Unterscheidung der technisch als Naturwerkstein bezeichneten Gesteine wird in Hart- und Weichgestein vorgenommen. Die Klassifizierung und Zuordnung erfolgt nur in geringerem Maße den Parametern der Beschaffenheit und Substanz. Bestimmend ist die Bearbeitungsfähigkeit. Vereinfacht formuliert bestimmen die benötigten Werkzeuge die Zuordnung.
Ab einem gewissen Härte- und Kraftgrad, der beim Sägen, Schleifen und Schneiden aufgebracht werden muss, wird der Naturstein dem Hartgestein zugerechnet. Als sekundäre und quasi zwingende Eigenschaften des Natursteins gehen beispielsweise hohe Abrieb- und Kratzfestigkeit damit einher. Die Dichte und physikalische Beschaffenheit sind weniger ausschlaggebend.
Klassifikation nach Entstehungsart
Auf und in der Erde gibt es drei Arten, wie Naturstein entstanden ist. Magmatische Gesteine bestehen aus abgekühltem und erstarrtem vulkanischen Magma und wird je nach Tiefe des Vorkommens in Plutonit oder Vulkanit unterteilt.
Sedimentsteine haben sich aus Schlacken gebildet, die vor Millionen von Jahren irgendwo hingeflossen sind und unter sehr starkem Druck erhärtet sind. Neben Sand sind auch viele ehemals organische Stoffe in den Sedimenten vorhanden.
Vor allem bei Sedimentgestein können durch spätere Umwelteinflüsse umgewandelt worden sein. Ergebnis sind metamorphe Natursteinarten, deren Ursprung in geringerem Umfang auch aus Magmatiten bestehen kann.
Populäre und verbreitete Weichgesteine
- Gneis (Metamorphit) mit mittlerer oder grober Körnung. Je nach Herkunft und Zusammensetzung ist der Übergang zu Granit fließend.
- Kalkstein beziehungsweise Travertin (Sediment) mit großporiger und poröser Beschaffenheit. Die bautechnisch unbrauchbare weichere Variante ist der Kalktuff.
- Marmor (Metamorphit) ist eines der vielseitigsten Gesteine. Durch färbende Inhaltsstoffe variieren seine Farbe zwischen gelb, grau, grün und rot.
- Sandstein und Grauwracke (Sediment) ist der klassischste durch die Natur „gebackene“ Naturstein. Die Bandbreite reicht von rieselndem Schmuckstein bis zu quarzhaltigem Bodenbelagsstein.
- Tonschiefer (Metamorphit) wird je nach Ausbildung auch dem Sedimentgestein zugeordnet. Er ist sehr kratzempfindlich und gehört zu den Natursteinen mit der größten Spannweite an Auftrittsform, die bis zum Hartschiefer als Hartgestein reicht. Idealste Einsatzformen als Dachbedeckung oder als Verblender.
Populäre und verbreitete Hartgesteine
- Basalt (Magmatisch) eignet sich nur aus wenigen Vorkommen als Naturwerkstein.
- Gabbro (Magmatisch) ist ein Verwandter beziehungsweise eine Unterart des Granits.
- Gneis (Metamorphit) ist ebenfalls ein Granitverwandter und besitzt Glimmeranteile.
- Granit (Magmatisch) ist der populärste Naturwerkstein und tritt vielgestaltig auf. Er besteht aus wechselnden Anteilen von Feldspat, Glimmer und Quarz.
- Hartschiefer (Metamorphit) ist eine belastbarere Ausbildung des Tonschiefers.
- Porphyr (Magmatisch) ist ein meist heller Stein und wird auch als Rhyolith bezeichnet.
- Quarzit (Metamorphit) ist im Prinzip ein durch geologische Umwelteinflüsse härter gewordener Sandstein.