Der Orient ist so groß wie ein Kontinent
Die Bezeichnung Orientteppich umfasst eine Vielzahl an unterschiedlichen Teppicharten und Herkunftsregionen. Der Orient beginnt auf der Westseite in Marokko, zieht sich über die Mittelmeeranrainerstaaten Afrikas in den sogenannten Nahen Osten und breitet sich bis an den Himalaja und nach Indien aus. Das Reinigen eines Berberteppichs aus Marokko hat nichts mit dem Reinigen eines Nepalteppichs oder Perserteppich gemein. Das weitläufige Gebiet wird aufgrund seiner länglichen von Westen nach Osten verlaufenden geografischen Ausbreitung auch als Teppichgürtel bezeichnet.
„Den“ Orientteppich gibt es nicht
Der Umfang und die Größe des Teppichgürtels führen zu einer Vielzahl an unterschiedlichen Teppicharten aus Schafwollen, Seidenarten und Baumwollen. Während Berberteppiche zum Großteil in Marokko gefertigt werden und die populären Perser- und Nepalteppiche aus den Ländern und angrenzenden Gebietern ihrer Namensgebung stammen, sind auch Webarbeiten wie der Gabbeh aus Indien und türkische Teppichware verbreitet. Die Kosten für das Reinigen bei derart großen Unterschieden als allgemeine Pauschale für Orientteppiche zu erheben, grenzt an Lieblosigkeit. Bei Angeboten muss geprüft werden, ob das Reinigen dem jeweiligen Orientteppich angepasst ist.
Handgeknüpfte Orientteppiche aller Arten haben die Gemeinsamkeit, dass sie durch ihren natürlichen Aufbau und durch Wollfette beziehungsweise Lanolin einen eigenen Schutzmechanismus besitzen. Für Spezialreinigungen am besten als Handwäsche, die diese Eigenschaft erhalten, werden zwischen 25 und fünfzig Euro pro Quadratmeter verlangt. Eine ausführliche Erklärung, wie das Reinigen und Trocknen ausgeführt wird, ist dabei selbstverständlich inbegriffen.