Die Wartung eines Sandfilters
Wenn Sie bereits Sandfilter und Kartuschenfilter verglichen haben, dürfte insbesondere der deutlich geringere Wartungsaufwand aufgefallen sein. Während Sie einen Kartuschenfilter regelmäßig austauschen müssen, müssen Sie den Sandfilter lediglich reinigen. Dazu werden das System rückgespült und das Mehrwegventil umgeschaltet.
Aufbau Sandfilteranlage und Sandfilter
Um das besser zu verstehen, hier zunächst der Aufbau einer Sandfilteranlage:
- Zu- und Ablauf vom Wasserbecken (Pool, Teich, Aquarium)
- Mehrwegventil (6-Wege-Ventil oder 4-Wege-Ventil)
- Pumpe (Umwälzpumpe)
- Filtergehäuse
Der Aufbau des Filtergehäuses:
- Filtergehäuse, teilbar
- im „Deckel“ Manometer
- oben (innen) Wasserverteiler (trichterförmig, mit Zuleitung zum Mehrwegeventil)
- Sand
- im Sand unten (innen) Filterstern oder Filterkreuz (mit Zuleitung zum Mehrwegventil)
Funktionsweise vom Sandfilter
Zirkulieren (Filtern)
Das Wasser wird aus dem Wasserbecken über das Mehrwegventil in den Wasserverteiler gepumpt. Nun sickert es erst durch den Sand und dann in die Stifte des Filtersterns. Über das Mehrwegventil geht es zurück in das Wasserbecken.
Rückspülen und Nachspülen
Beim Rückspülen wird das Wasser von unten in den Filterstern gedrückt und oben abgeleitet. Vom Mehrwegventil geht es nun aber in den Abwasseranschluss. Nach dem Rückspülen geht es zum Nachspülen (wieder dieselbe Pumprichtung wie beim Filtern, aber Ablauf immer noch zum Abwasser). So wird sichergestellt, dass keine Sand- und Schmutzpartikel im System (Rohrleitungen, Ventil) verbleiben.
Sand im Sandfilter erneuern
Sand aus dem Sandfilter entfernen
Dieses Rückspülen ist für mehrere Jahre ausreichend. Nach spätestens vier bis fünf Jahren (auch abhängig vom Verschmutzungsgrad und Allgemeinzustand des Sandes) muss jedoch das Filtermedium selbst, also der Sand, erneuert werden.
Dazu wird zunächst bei ausgeschaltetem System die Ablassschraube geöffnet, sodass das Wasser im Filtergehäuse auslaufen kann. Nun wird der Sand entnommen. Hier ist Vorsicht geboten, da es dabei häufig zu Schäden an den Rohrleitungen, dem Wasserverteiler oder dem Filterstern kommt.
Sandfilter wieder befüllen
Zum Wiederbefüllen ist es zunächst notwendig, dass Sie den richtigen Sand auswählen. Es werden zwei unterschiedliche Körnungen für Sandfilter verwendet:
- 0,4 bis 0,8 mm
- 0,7 bis 1,2 mm
Abhängig vom System können auch beide Körnungen verwendet werden (Mehrschichtfilter). Eine Markierung für den Sandstand ist in der Regel nicht notwendig, da dieser unterhalb der Gehäusetrennung liegen sollte. Also beim offenen Filter etwas unterhalb der oberen Kante.
Vorgehen beim Befüllen
Bis dorthin füllen Sie den Sand nun ein. Achten Sie jedoch darauf, den Filterstern und den Entlüftungsschlauch nicht zu beschädigen. Damit sich der Sand besser setzt, sollten Sie auch Wasser einfüllen. Sind Sie mit dem Einfüllen des Sandes in den Filter fertig, können Sie das Gehäuse wieder schließen. Reinigen Sie jedoch den Dichtrand peinlich genau von etwaigen Sandkrümeln. Gegebenenfalls können Sie die Dichtung auch leicht einfetten.
Vorbereiten des neu befüllten Sandfilters zum in Betrieb nehmen
Nun können Sie die Sandfilteranlage nach dem befüllen mit Sand nicht unmittelbar in Betrieb nehmen. Zuerst müssen Sie das System noch rückspülen. Eine entsprechende Anleitung zum Rückspülen der Sandfilteranlage erhalten Sie hier.
Häufig gestellte Fragen
Wann muss man Sandfilter neu befüllen?
Bei Sandfilteranlagen muss der Filtersand im Allgemeinen alle 3 Jahre ausgetauscht werden. Nur bei sehr intensiver Poolnutzung oder stark verschmutztem Wasser sollte ein Austausch früher erfolgen.
Womit können Sandfilter alternativ befüllt werden?
Als alternative Befüllung eignen sich auch Filterglaskügelchen und Filterperlen. Glaskügelchen haben eine deutlich längere Haltbarkeit als Sand und werden in geringerer Menge benötigt, sind dafür aber teurer.
Wo liegt der Vorteil von Filterperlen?
Filterperlen bestehen aus Polyethylen und sind damit sehr leicht. Sie können bis zu 3 Jahre lang eingesetzt werden. Danach können sie ausgewaschen und wiederverwendet werden. Neben Schmutz filtern diese Kügelchen auch Fette sehr wirksam aus dem Wasser.