Was ist ein selbstkompostierendes Flachdach?
Als selbstkompostierendes Flachdach wird eine aus Holz bestehende Flachdachkonstruktion bezeichnet, die sich schon relativ rasch nach dem Bau als anfällig für Fäulnis und Zersetzung inklusive der damit einhergehenden Stabilitätsprobleme zeigt. Das ist in bestimmten Fällen dann der Fall, wenn sich zwischen zwei Feuchtigkeitsbarrieren über längere Zeiträume hinweg Feuchtigkeit im Inneren der Flachdachkonstruktion ansammeln kann. Diese Feuchtigkeit sorgt dann dafür, dass sich holzzersetzende Pilze bilden können, welche das Holz in seiner Substanz stark angreifen und relativ rasch zersetzen.
Auf welches Problem weist der Begriff „selbstkompostierend“ hin?
Die Fähigkeit zur „Selbstkompostierung“ von Flachdächern kommt bei Holzkonstruktionen mit Durchfeuchtung vor, die sich durch Fäulnis und Pilzbefall innerhalb weniger Jahre praktisch wie von selbst auflösen. Das liegt daran, dass bei einem klassischen Flachdachaufbau aus Holz das nicht belüftete Flachdach mit Zwischensparrendämmung oft mit einer Dampfsperre versehen wird. Gelangt allerdings beim Bau Feuchtigkeit zwischen beide Abdichtungen oder gibt es nur kleine Leckagen, sammelt sich rasch sehr viel Wasser zwischen den weitgehend diffusionsdichten Abdichtungen.
Warum gibt es aktuell kaum mehr selbstkompostierende Flachdächer?
Viele Fachbetriebe haben mittlerweile aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. So sollte bei der nach wie vor durchaus kostengünstigen Errichtung einer Flachdachkonstruktion aus Holz auf folgende Faktoren geachtet werden:
- rasche Abdichtung während der Bauzeit
- Verwendung von ausreichend trockenem Bauholz
- Vermeidung jedweder Leckagen (z. B. durch Beschädigungen aufgrund der Lattung oder bei Kabeldurchführungen)
- Verwendung feuchtevariabler Folien an der Gebäude-Innenseite
- Rücktrocknung während der Sommermonate
Damit es während der Sommermonate zu einer Rücktrocknung kommen kann, sollte diese Art von Dach eher nicht mit einer Dachbegrünung bedeckt werden.