Nicht grundlos werden privat immer mehr Urinale eingebaut
Leider sind viele „Herren der Schöpfung“ noch immer der Meinung, dass sie sich beim Pinkeln hinstellen müssten, weil das männlicher sei – nur Frauen setzen sich hin. Aber vielen Frauen wird es zurecht zu viel, wenn sie dauernd die Toilette vom verspritzten Urin reinigen müssen. Man(n) kann ich nämlich noch so sehr anstrengen, es wird immer spritzen.
Gerade beim Urinal kommt es schnell zu Verstopfungen
Doch weil das oftmals in einer schier unlösbaren Grundsatzdiskussion endet, entschließen sich viele Familien bei einem Hausneubau bei der Planung vom WC, gleich ein Urinal einzubauen. Doch in vielen Fällen sorgt auch das Urinal schon nach wenigen Monaten für Ungemach: es verstopft.
Die Urinalverstopfung hat meist eine natürliche Ursache
Nicht selten sucht man einen „Schuldigen“ vielleicht beim Nachwuchs, der etwas in das Urinbecken geworfen haben könnte. Oder die Ehefrau vermutet, dass die bessere Hälfte vielleicht eine Zigarettenkippe bequem hier entsorgt haben könnte. Meist sind die Ursachen aber an anderer Stelle zu suchen und haben nicht mit der grundsätzlichen Bedienung des Urinals zu tun. Daher ist es zunächst wichtig, die Einzelteile eines Urinals oder Pinkelbeckens zu kennen:
- Urinal oder Pissoir aus Keramik
- Abflusssieb
- Siphon
- Abflussrohr
- Wasserspülung
Das Abflusssieb als mechanischer Schutz
Schon das Abflusssieb wird bei vielen privat aufgestellten Urinalen gerne vergessen. Dabei sollte es von Anfang an dort zu finden sein. Das größere Augenmerk sollten Sie dann aber der Wasserspülung schenken. Denn in den meisten Fällen ist das urinal nicht einfach nur verstopft, weil Unrat im Abfluss gelandet ist. Vielmehr ist ein chemischer Prozess meist ausschlaggebend.
Der hauptsächliche Übeltäter: Urinstein
Wenn Urin mit kalkhaltigem Wasser in Verbindung kommt, entsteht ein chemischer Katalysator. Als Endprodukt dieses Prozesses sieht man dann eine feste oder pastenähnliche Substanz in gelb-brauner Farbe: Urinstein. Je kalkhaltiger als Ihr Wasser ist, desto schneller ist das Urinal mit Urinstein gefüllt und verstopft.
Urinstein vermeiden
Um zukünftig Urinstein zu vermeiden, empfiehlt sich daher gerade bei extrem kalkhaltigen Leitungswasser die Verwendung von Regenwasser. Längst gibt es entsprechende Anlagen, die genug Regenwasser für eine kontinuierliche Toilettenspülung bereitsstellen. Die Urinsteinbildung wird sofort eingestellt, da Regenwasser keinen Kalk enthält. Dazu kommt ein schöner nebene3ffekt: Sie sparen enorm an Wasserkosten.
Das verstopfte Pissoir reinigen
Beim Beheben eines verstopften Urinals geht es also zumeist darum, den Urinstein zu entfernen. Achten Sie daher im Fachhandel auf Reiniger, die Urinstein auflösen. Behandeln Sie Ihr Urinal dann regelmäßig damit. Bestehender Urinstein löst sich innerhalb weniger Wochen auf, die dauerhafte Anwendung sorgt dafür, das sich kein Urinstein mehr ablagern kann.
Urinsteinlösende Mittel helfen in den meisten Fällen
Nur in den wenigsten Fällen werden Sie den Urinstein mechanisch entfernen müssen. Seien Sie aber auch vorsichtig bei der Anwendung säurehaltiger Reiniger. Metallabflussrohre als auch Kunststoffrohre können gleichermaßen angegriffen werden. Die oft empfohlene Salzsäure müssen Sie als mindestens auf 15 bis maximal 30 Prozent verdünnen.
Versuchen Sie auch keine herkömmlichen Toiletten oder Beckensteine zu verwenden. Diese enthalten gefährliche Chlorbenzole. Diese werden zersetzt und das Chlorbenzol (wie andere gefährliche Stoffe) bei den Kläranlagen herausgefiltert und anschließend verbrannt. Jedoch entstehen dabei die als „Seveso-Gift“ bekannt gewordenen Dioxine, die krebserregend und lebensgefährlich sind. Greifen Sie stattdessen auf Naturprodukte zurück, deren Bakterien die Inhaltsstoffe ungefährlich verstoffwechseln und beseitigen.