Graben
Wenn Sie nach einer Wasserader suchen, müssen Sie nicht an einer Strahlung orientieren, denn in eigentlich ganz Deutschland finden Sie Wasser. Sie müssen nur tief genug graben. Genau aus diesem Grund reicht es häufig schon aus, wenn Sie zu einer Schaufel greifen und ein wenig tiefer graben, bis Sie auf Wasser stoßen. Natürlich gibt es regionale Unterschiede, die Sie auf jeden Fall beachten sollten.
So steht der Grundwasserspiegel nahe der Küste oder in Gebirgen wie den Alpen deutlich höher als in der Mitte Deutschlands. Je mehr Gesteinsschichten vorkommen, desto mehr Wasser steht zur Verfügung, wodurch Sie einen besonders ergiebigen Standort für Ihren Brunnen finden können. Doch achten Sie darauf, dass nicht alle Grundwasservorkommen leicht erreichbar sind. Einige finden Sie erst in einer Tiefe von etwa 10 m, was jedoch seltener ist.
Da Grundwasser in Deutschland nicht so tief in der Erde zu finden ist, müssen Sie in vielen Fällen einfach nur überprüfen, wie feucht die Erde ist. Wenn Sie einen Fleck im Garten oder auf dem Grundstück finden, der immer frisch-feuchte Erde zur Verfügung hat, können Sie von Grundwasser ausgehen. An solch einer Stelle sollten Sie bevorzugt graben, um eine Wasserader zu finden. Und keine Sorge: Schlafstörungen durch Grundwasser sind nicht wissenschaftlich belegt.
Probebohrungen
Probebohrungen gehören zu den kostenaufwendigsten Methoden, um Grundwasser im eigenen Garten zu finden. Sie funktionieren theoretisch wie das Graben im Garten, nur ist der Lochradius deutlich geringer und die gewünschte Tiefe schneller erreichbar. Probebohrungen können Sie entweder von einem Fachbetrieb ausführen lassen oder selber übernehmen. Falls Sie Kosten sparen wollen und nicht vor körperlicher Ertüchtigung zurückschrecken, sind selbst ausgeführte Testbohrungen empfehlenswert.
Wenn Sie selbst die Bohrungen durchführen, benötigen Sie dafür nur das richtige Werkzeug: einen Erdbohrer. Dieser kann per Hand oder elektrisch betrieben werden, je nachdem was Sie bevorzugen. Diese reichen in den meisten Fällen schon aus, um in Mitteleuropa Grundwasser zu finden. Da sie nur 100 bis 200 cm lang sind, ist es nicht zu schwer, sie in den Boden zu treiben. Achten Sie dabei nur auf die folgenden Punkte:
- nicht an nassen Tagen bohren
- Bohrwinkel: 90°
Falls der Boden zu steinig ist, sollten Sie auf jeden Fall einen Elektroerdbohrer verwenden. Diese durchbrechen selbst Stein, was aus eigener Muskelkraft kaum möglich ist. Normale Erde oder Mutterboden dagegen ist problemlos mit dem Handerdbohrer zu schaffen. Sobald Sie auf Wasser stoßen, können Sie die Stelle nutzen.
Wasserquellen finden
Falls Sie selbst keine Lust haben, dauerhaft Bohrungen in Ihrem Garten auszuführen, sollten Sie mal einen Blick auf Ihre Umgebung werfen. Da das Grundwasser in Mitteleuropa nicht als einzelne, große Ströme auftritt, sondern flächendeckend, können Sie davon Gebrauch machen. Wenn zum Beispiel Ihr Nachbar oder das Gemeindezentrum wie der Marktplatz über einen Brunnen verfügen, ist davon auszugehen, dass auf Ihrem Grundstück ebenfalls Wasser zur Verfügung steht.
Das einzige Problem dabei ist natürlich wieder die Tiefe, die Sie nicht kennen. In diesem Fall können Sie sich beim Nachbarn erkundigen oder bei der Stadt anfragen, wie tief der Brunnen ist. Dadurch haben Sie eine Richtung, wie tief Sie wahrscheinlich bohren müssen, bis Sie auf Wasser stoßen. Probebohrungen sind hierbei ebenfalls empfehlenswert, da sie einen guten Überblick über mögliche Vorkommen ermöglichen.
Experten zu Rate ziehen
Zu den einfachsten Varianten, die je nach Gemeinde mit Kosten verbunden sein können, ist die Kontaktaufnahme mit einem Experten. Dabei handelt es sich nicht um Geologen oder Wissenschaftler, sondern Ihnen leicht zugängliche Quellen. Sie können sich bei den folgenden Einrichtungen über das in Ihrer Gemeinde verfügbare Grundwasser und dessen Locations informieren:
- Stadtwerke
- Wasserbehörden- und Verbände
- Stadt- oder Gemeindeverwaltung
- Ämter für Geowissenschaften
Diese verfügen über aktuelle Daten, wodurch die Suche nach einer „Wasserader“ deutlich einfacher wird. Falls Sie ein genaues Bild von der Situation in Ihrem Garten oder auf Ihrem Grundstück haben wollen, können Sie sich bei mehreren Institutionen erkundigen und somit komplett auf Nummer sicher gehen. Sobald Sie die Informationen über das Grundwasser haben, können Sie Gebrauch vom Wasser machen und Ihr eigenen Leitungen verlegen.
Übersichtskarten
Falls Sie ein wenig mehr Zeit aufbringen können, sollten Sie einen Blick auf die Übersichtskarten mit hydrogeologischen Informationen über die Umgebung werfen. Diese können in den meisten Fällen bei den folgenden Ämtern kostenlos überprüft werden:
- Landratsamt
- Wasserwirtschaftsamt
- Gemeinde- oder Stadtverwaltung
In den Übersichtskarten steht genau verzeichnet, wo und wie tief sich Wasser verbindet. Sobald Sie die Karten verstanden haben, ist es ein Leichtes, die richtige Stelle für Ihren Brunnen auszuwählen.