Werzalit ist sehr harter Hartkunstoff aus Phenolharz
Aus dem Werkstoff Werzalit werden neben Möbeln, bevorzugt für den Außenbereich, Terrassenpaneele, Fassadenverkleidungen und Fensterbänke gefertigt. Seiner robusten Unzerstörbarkeit verdankt das Material die weit verbreitete Verwendung vor allem in den 1960er- und 1970er-Jahren.
Um einen Anstrich deckend uns haltbar aufzubringen, eignet sich eigentlich nur ein extrem haftungsfähiger Zweikomponenten-Polyurethan-Acryllack. Als Alternative kann ein Flüssigkunststoff aufgebracht werden, wie er im Schiffsbau oder Fertigungsanlagen der chemischen Industrie angewendet wird.
Vorbereiten des Anstrichs
Um die Oberfläche vorzubereiten, muss sie fettfrei sein und angeschliffen werden. Das ähnelt dem Vorgehen beim Streichen von Resopal. Es sollte allerdings immer geklärt werden, ob es sich bei der Platte des Gartentischs oder der Kunststoffbank wirklich um Werzalit handelt. Andernfalls kann es sich beim Verwenden des teuren Speziallacks um das sprichwörtliche „Mit Kanonen auf Spatzen schießen“ handeln. Zum Anschleifen wird ein Lackschleifvlies mit der 240er-Körnung benutzt.
Lack vorbereiten und aufbringen
1. Lack und Härter mischen
Unmittelbar vor Streichbeginn werden die beiden Komponenten zusammengemischt. Das Verhältnis wird vom Hersteller angegeben und liegt meist bei fünf Teilen Lack und einem Teil Härter. Gängig sind außerdem eins zu zehn, eins zu drei und eins zu zwei. Die Mischung mindestens sechzig Sekunden gut durchrühren.
2. Viskosität einstellen
Mit einem Verdünner wird das Fließverhalten des Lacks eingestellt. Die Verarbeitungsarten Streichen, Rollen und Spritzen brauchen einen unterschiedlichen Fließgrad, der als Viskosität bezeichnet wird. Verdünnt wird zwischen null bis zu zwanzig Prozent.
3. Topfzeit beachten
Der angerührte und verdünnte Lack hat eine Topfzeit, in der er verarbeitet werden kann. Sie wird vom Hersteller angegeben. Entsprechend dieses Zeitfensters sollte der gesamte Lack verbraucht werden. Manche Produkte verfügen über eine zusätzliche Angabe einer Verarbeitungszeit. Sie liegt bei meist etwa zwei Dritteln der Topfzeit.