Ammonium Eigenschaften und Vorkommen
Das Ammonium Ion NH4+ ist ein Kation, das in flüssigen Lösungen ein Gleichgewicht mit Ammoniak bildet. Ammoniak ist eine Base (NH3), Ammonium bildet die dazu konjugierte Säure.
Ammonium entsteht bei der Zersetzung von Proteinen. Es wird auch als Abbauprodukt bei den meisten Wassertieren über die Kiemen ausgestoßen. Im Boden wird es erst zu Nitrit und dann zu Nitrat umgewandelt, dabei sind Bakterien beteiligt.
Gesundheitsgefahren von Ammonium
Ammonium wird in den meisten Organismen für den lebenswichtigen Zitratzyklus benötigt. Es kann im Körper aber auch die Stelle von Kalium einnehmen, und die Kaliumrezeptoren dann blockieren. Diese Blockade ist nicht mehr rückgängig zu machen. Eine zu hohe Dosis Ammonium wirkt deshalb als Nervengift.
Für Fische sind schon sehr geringe Dosen Ammoniak absolut tödlich. Steigt der Gehalt von Ammoniak in Flüssen und Seen, führt das zu einem raschen Fischsterben. Durch die Nitrifikation innerhalb von Gewässern wird der natürlich vorkommende Ammoniak aber auf natürlichem Weg reduziert.
Grenzwerte
Ammonium ist in einer Konzentration von rund 0,5 mg/l für Fische bereits bedenklich. Für den Menschen besteht keine Gesundheitsgefahr bei einer solchen Menge, dennoch ist der Grenzwert auch nach der Trinkwasserverordnung auf diesen Wert festgelegt.
Begründung für die Grenzwerte
Obwohl in manchen Lebensmitteln (etwa Lakritz) Ammoniak in wesentlich höheren Konzentrationen enthalten ist, wurde der Grenzwert auf einen so niedrigen Wert festgelegt.
Der Grund dafür ist, dass ein Vorkommen von Ammonium Ionen ein Hinweis darauf ist, dass Gülle oder Jauche oder ähnliche tierische Abbauprodukte ins Wasser gelangt sind. Das gilt als gesundheitlich riskant.
Proteinabbauprodukte können auch entstehen aus:
- Fäkalien
- Harnstoff oder Harn
- tierischen Abfällen