Wie funktioniert ein automatischer Gewächshaus-Fensteröffner?
Als Hobbygärtner weiß man: mit den langsam vonstatten gehenden klimatischen Umgebungsbedingungen seiner grünen Lieblinge muss man genauso langsam und geduldig umgehen. Für Gewächshäuser von größerer Höhe ist deshalb auch ein sanftes Prinzip für die automatische Fensteröffnung zur Belüftung entwickelt worden, das sich sachte und allmählich an wechselnde Temperaturen anpasst. Dadurch wird folgendes gewährleistet:
- keine überstürzte, fehleingeschätzte Belüftung
- „natürliche“ Bereitstellung eines Entweichungskanals für Sommerhitze und Luftfeuchtigkeit
- das alles stromunabhängig
Dass der Antrieb solcher Gewächshaus-Fensteröffner keinen Strom benötigt, ist einem Wachsmedium zu verdanken, dessen Aggregatzustände sich je nach Temperatur ganz allmählich, aber deutlich und sicher ändern. In einem automatischen Gewächshaus-Fensteröffner kommt das Wachs mit seiner ausdehnenden und zusammenziehenden Eigenschaft als Triebkraft in einem Zylinder innerhalb eines Rippenrohr unter einer Kolbenstange zum Einsatz.
Diese Kolbenstange sitzt zwischen einem doppelstrebigen Metallgelenk. Dessen oberes Strebenpaar ist beweglich am Fensterflügel befestigt, das untere Strebenpaar ebenso beweglich an der Unterkante des Fensterrahmens. Wenn das Wachsmedium sich bei Wärme nun ausdehnt und den Kolben auseinanderschiebt, überträgt es seine Ausdehnungskraft über ein Feder-Stoßdämpfer-Modul auf die Strebenkonstruktion. Die drei Anschlagspunkte des unteren Strebenpaars sorgen für die nötige Öffnungsbegrenzung.
Was, wenn der Fensteröffner nicht mehr funktioniert?
An diesem Prinzip ist der Zylinder im Kolbenrohr das wohl defektanfälligste Element. Durch die mechanische Reibung, die in ihm stattfindet, schwindet Material, der Mechanismus wird schwergängiger und kann irgendwann nicht mehr fein genug auf die Bewegungen des Wachsmediums reagieren.
Diesen Zylinder kann man ganz einfach ersetzen – an universelle Ersatzzylinder kommt man unkompliziert im Netz. Der Einbau gestaltet sich in der Regel auch sehr einfach: Der Originalzylinder ist in der Regel mit einem Sicherungsstift im Kolbenrohr befestigt. Nach dem Herausziehen des Sicherungsstifts lässt sich der alte Zylinder heraus- und der neue in das Rohr hineinschrauben. Nach dem Einstellen der passenden Hubhöhe, mit der die Temperaturgrenze für das Heben und Senken des Fensterflügels eingestellt werden kann, wird der Zylinder wieder mit dem Sicherungsstift befestigt.