Shorea-Arten
Das traditionelle Bangkirai, das Anfang der achtziger Jahre zu uns kam, und von der Baumgattung Shorea laevis stammte, ist heute kaum mehr im Handel zu finden. Heutiges Bangkirai stammt von verschiedenen anderen Shorea-Arten, teilweise mit deutlich unterschiedlichen Farbgebungen und Eigenschaften. Am häufigsten finden sich unter dem Handelsnamen:
- Balau (Meranti)
- Keruing
- White Seraya
- Merawan
Weitere Namen und DIN Bezeichnungen
Andere Bezeichnungen sind auch rotes, weißes oder gelbes Meranti, gelegentlich auch Balau oder Yellow Balau. Auch die Bezeichnung Selangan Batu No.1 ist verbreitet, daneben wird aus Marketinggründen manchmal auch der Name der tatsächlichen Holzart (z.B. Keruing) verwendet.
Verwendung | Bezeichnung |
---|---|
Internationale Bezeichnung nach DIN EN 13 556 | Bangkirai (Handelsname) |
Internationales Kurzzeichen | SHBL |
Aussehen
Maserung
Alle Bangkirai Hölzer haben eine überwiegend homogene Struktur, und sind eher mittel bis grob strukturiert. Harzkanäle oft als hellere Linien sichtbar.
Farbe
Farblich liegt Bangkirai meist im Bereich von gelblich braun, Abweichungen sind aber durch andere Holzarten möglich, oft sind auch innerhalb einer Charge unterschiedliche Färbungen zu sehen. Kernholz und Splint weisen nur geringe Farbunterschiede auf, das Kernholz kann bei manchen Arten allerdings bräunlich nachdunkeln (auch leicht olive Tönung möglich).
Eigenschaften
Allgemeine Eigenschaften
Bankirai ist ein schweres und relativ festes Holz, das widerstandsfähig und relativ haltbar ist. Die Bearbeitung ist nicht immer einfach, da bei diesen Hölzern Drehwuchs sehr häufig vorkommt. Sowohl die Rohdichte als auch die Festigkeit liegen 40 – 50 Prozent höher als bei Eichenholz.
Schwinden und Trocknung
Bangkirai hat ein sehr ausgeprägtes Quell- und Schwindverhalten, es kann auch zu Rissbildung beim Trocknen neigen, sowie zur Verformung. Es muss daher langsam getrocknet werden.
Beständigkeit
Bangkirai ist als Tropenholz gegen Pilze und Insekten meist sehr gut beständig, bei einzelnen Holzarten kann allerdings die Pilzbeständigkeit etwas geringer sein.
Besonderheiten
Verfärbungen und Ausbluten
In Verbindung mit Feuchtigkeit können Eisenmetalle massive graublaue bis schwarze Verfärbungen verursachen. Sie können auch andere, angrenzende Bauteile verschmutzen. Auch ein Ausbluten kann bei Bangkirai immer wieder vorkommen, vor allem bei Temperaturwechseln, massives Ausbluten ist allerdings ein Zeichen niedriger Holzqualität (minderwertige Holzart).
Verwendung
Bangkirai wird bei uns heute praktisch ausschließlich für den Terrassenbau eingesetzt, dort sowohl für die Terrasse selbst als auch für die Unterkonstruktion. Gelegentlich ist auch eine Verwendung beim Bau von Lärmschutzwänden und im Hafenbau möglich, auch Pferdeboxen und Säurebehälter werden manchmal aus Bangkirai gefertigt.
Herkunft
Bangkirai stammt heute vor allem aus Südasien und Südostasien, daneben auch aus Indien oder Indochina. Auch auf den Philippinen sind Shorea-Arten vertreten.
Technische Werte
Messwertbeschreibung | Wert |
---|---|
Rohdichte | 0,65 – 1,16 g/cm³ |
Mittlere Raumdichte | 1.000 – 1.300 kg/m³ (deutlich schwerer als heimisches Laubholz) |
Druckfestigkeit | 67 – 81 N/mm² |
Biegefestigkeit | 121 – 142 N/mm² |
Preis(e)
Als Meranti Schnittholz muss man von Preisen im Bereich von rund 1.150 – 1.350 EUR pro m³ ausgehen, bei Dielen liegen die Preise für den laufenden Meter zwischen 3,50 EUR (Billigware, wenig empfehlenswert) bis zu 12 oder 14 EUR pro Meter.
Alle Holzarten im Überblick