Nur teure Spezialschlösser widerstehen der Schneidekraft
Ein Bolzenschneider ist in der Lage, die Bügel nahezu aller Vorhängeschlösser problemlos zu durchtrennen. Für die hochwertigsten Schlösser mit der höchsten Widerstandskraft nutzen die Hersteller eine Kombination aus der Stärke des Bügels und durch spezielle Härtungsverfahren erzeugte Speziallegierungen. Die Spitzenprodukte widerstehen einem Schneidedruck bis zu sechs Tonnen, was die Druckleistung handelsüblicher „handlicher“ Bolzenschneider übertrifft.
Als weitere Sicherheitsvorkehrung gegen das unberechtigte und unerwünschte Öffnen eines Vorhängeschlosses mit einem Bolzenschneider wird die Minimierung der Angriffsfläche genutzt. Nur wenn die beiden Schneiden des Bolzenschneiders den Schlossbügel komplett umfassen können, kann die benötigte Kraft wirken.
Vorhängeschlösser der höchsten Sicherheitstufe haben durch Verkleidung oder Gehäuse geschützte Bügel. Die erreichbare Angriffsfläche kann je nach Befestigungsart zu schmal für das Ansetzen der Zangenflügels werden. Rechteckige und runde Gehäuseformen wie beim sogenannten Diskussschloss erfüllen diese Funktion.
Aufbau des Bolzenschneiders
Die im Werkstoffhandel erhältlichen Bolzenschneider haben Grifflängen von bis zu einem Meter. Je länger die Griffe sind, desto stärker wirkt die Hebelkraft und erhöht den Schneidedruck. Die Kopfzange besteht meist aus zwei geraden Klingen. Für Spezialaufgaben können auch geschwungene Zangenflügel gewählt werden.
Aufbau des Vorhängeschlosses
Bei einem herkömmlichen Bügelschloss wird der in umgekehrter u-Form auf dem Gehäuse sitzende gefedert gelagerte Bügel eingeschoben und eingerastet. Ein Bolzenschneider kann problemlos seitlich angesetzt werden. Die handelsüblichen Höchststärken dieser Bügel betragen acht Millimeter.
Bei Sicherheitsschlössern mit verkürztem sichtbaren Bügel ist der Bügelverlauf in seitlich schiebendem Verlauf im Gehäuse integriert. Die Bügelstärken betragen bis zu zehn Millimeter. Vorhängeschlösser, die einem Bolzenschneider widerstehen, kosten ab hundert Euro aufwärts.